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So verarscht ein YouTuber Bibi, weil sie seine kompletten Einnahmen kassiert

So verarscht ein YouTuber Bibi, weil sie seine kompletten Einnahmen kassiert

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So verarscht ein YouTuber Bibi, weil sie seine kompletten Einnahmen kassiert

So verarscht ein YouTuber Bibi, weil sie seine kompletten Einnahmen kassiert

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Panorama Video

  • Bibi möchte offenbar die Werbeeinnahmen des YouTubers ConCrafter kassieren
  • Grund dafür ist eine Reklamation ihres Urheberrechts
  • Doch ConCrafter findet Bibis Reaktion übertrieben – und nimmt sie in seinem Video auf den Arm

Berlin. 

Streitigkeiten wegen des Urheberrechts entflammten schon, bevor es Computer gab. In der digitalen Welt der YouTuber erreichen diese Konflikte jedoch eine neue Dimension: Auf allen möglichen Plattformen und sozialen Netzwerken werfen sich die Streithähne dann gegenseitig Argumente um die Ohren und nehmen sich gegenseitig auf den Arm. Ein besonders amüsanter Fall ist der Hickhack zwischen Deutschlands bekanntester YouTuberin Bibi Heinicke und dem ebenfalls relativ erfolgreichen YouTuber ConCrafter.

Der Grund für den Streit: ConCrafter, der in seinen Clips gerne mal sarkastisch über andere YouTuber witzelt, nutzte einen kurzen Mitschnitt des ersten Videos von BibisBeautyPalace, um darauf mit ironischen Sprüchen zu reagieren. Mögliche Konsequenzen erwägte er wohl nicht. Doch kurz darauf lud er ein weiteres Video hoch, in dem er sich darüber beschwerte, dass Bibi nun die kompletten Werbeeinnahmen des ConCrafter-Clips für sich reklamiert – weil einige Sekunden ihres Videos gezeigt wurden.

„Bibi bekommt jetzt alle Einnahmen“

ConCrafter, der mit bürgerlichem Namen Luca heißt, las die Mail vor, die er von YouTube in diesem Zusammenhang bekam: „Der Urheberrechtsinhaber erhält entweder Einnahmen aus Werbeanzeigen in deinen Videos oder statistische Daten rund um die Aufrufzahlen für deine Videos.“ Was das genau für Luca bedeutet?

„Bibi bekommt jetzt alle Einnahmen von meinem Video“, erklärte der 21-Jährige – und applaudiert Bibi mit ironischer Geste zum vermeintlichen Erfolg. Doch nicht nur in seinem Video, auch auf Twitter und Instagram verarschte er Bibi wegen ihrer Reklamation. „Du bist noch schlimmer, als ich dachte!!1“, schrieb er in einem Tweet mit einem Screenshot der bösen Mail.

ConCrafter reagiert sarkastisch auf Reklamation

Ernst meine er die sarkastischen Seitenhiebe natürlich nicht, versichert Luca. Deshalb schrieb er auch den überspitzten Kommentar zu seinem umstrittenen Video: „Klickt NICHT auf die Werbung, Freunde! Bibi hat Anspruch auf die Werbeeinnahmen dieses Videos erhoben, obwohl sie nur 60 Sekunden zu sehen wahr… Na ja, daher verdiene ich jetzt an diesem Video keinen Cent. Ich heule.“

Bibi reagierte. Sie schrieb Luca auf Twitter: „Das ganze nennt sich Content ID & ist ein automatischer Prozess. Mir wurde dieses Programm von YT zur Verfügung gestellt, um meinen Content zu schützen. Wieso sollte ich es nicht nutzen? Nichts wurde hier von mir manuell geclaimt, bilde dir bitte nicht zu viel ein.“

Bibi zieht Reklamation wohl nicht zurück

Er bilde sich gar nichts ein, meint Luca – und außerdem sei Bibis Videomitschnitt kaum eine Minute lang zu sehen gewesen. Bei einem zehnminütigen Video. Er könne Reklamationen verstehen, wenn sich das gesamte Video um einen nicht von ihm selbst produzierten Inhalt drehe.

In Bibis Fall aber fehlt das Verständnis: „Natürlich, wenn du meinst, das ist ein automatisierter Prozess, dann kannst du da natürlich nichts für. Dann tut es mir an dieser Stelle leid, dass ich dich da angegangen bin. Aber man hätte das wenigstens zurückziehen können“, erläutert Luca. Das tat Bibi jedoch offenbar nicht.

ConCrafter fragte Bibi nicht um Erlaubnis

Die YouTube-Regeln sind klar: Nutzt ein YouTuber ungefragt den Inhalt eines anderen – unabhängig von der Länge des Mitschnitts – so kann der andere die gesamten Werbeeinnahmen für sich reklamieren. Deshalb beharrte Bibi auf Twitter auch auf ihrem Standpunkt: Luca hatte sie schließlich nicht um ihre Erlaubnis gebeten, den Clip zu nutzen.

„Hätte ich sogar getan, wenn man mich nett drum gebeten hätte, aber ich habe noch eine bessere Idee: Man könnte doch einfach Videos produzieren, die nicht meinen Content beinhalten“, schreibt Bibi. Schließlich lenkt Luca ein – er hätte vor der Publikation mit Bibi reden können.

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Jetzt hat Bibi eine Spendenkampagne

Eine letzte Neckerei lässt Luca sich dennoch nicht entgehen. So verkündet er am Ende seines Videos, er habe eine Spendenkampagne für Bibi erstellt. Und auf gofundme findet man tatsächlich eine Crowdfunding-Aktion für Bibi und ihren Beauty Palace.

Luca erklärt hierzu: „Du kannst Dir entweder das Geld auszahlen lassen, oder weil Weihnachten ist, könntest du das Geld eventuell spenden, und alles wäre cool.“ In vier Tagen sind so immerhin schon 15 Euro an Spenden zusammengekommen. (leve)