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Schüsse bei SEK-Einsatz bei „Reichsbürger“ in Sachsen-Anhalt

Schüsse bei SEK-Einsatz bei „Reichsbürger“ in Sachsen-Anhalt

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149232001D19E5F9.jpg Foto: dpa
Als „Reichsbürger“ widersetzt sich ein Mann einer Zwangsräumung. Zum zweiten Anlauf rücken Spezialkräfte an – und es fallen Schüsse.

Elsteraue. 

Bei einer Zwangsräumung bei einem sogenannten Reichsbürger in Sachsen-Anhalt ist es zu einer Schießerei mit drei Verletzten gekommen. Der 41 Jahre alte Bewohner des Geländes in Reuden bei Zeitz wurde bei dem Schusswechsel am Donnerstag schwer verletzt, wie eine Polizeisprecherin in Halle sagte. Der Mann kam mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus. Zwei Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) seien leicht verletzt worden.

Sowohl der 41-Jährige, bei dem es sich Medienberichten zufolge um den ehemaligen „Mister Germany“ Adrian Ursache handeln soll, als auch Polizisten hätten nach ersten Erkenntnissen geschossen. Von wem der Schusswechsel ausging, war zunächst unklar. Experten des Landeskriminalamts begannen am Mittag damit, das Geschehen zu rekonstruieren.

Erster Zwangsräumungsversuch gescheitert

Die Polizei war am Morgen mit einem Großaufgebot und SEK nach Reuden gekommen, um die Zwangsräumung durch einen Gerichtsvollzieher zu unterstützen. Ein erster Versuch sei am Vortag gescheitert, sagte die Polizeisprecherin weiter. Es sei um eine nicht beglichene Grundschuld gegangen.

Die gescheiterte Zwangsräumung hatte der Bewohner selbst gefilmt und auf YouTube gestellt. In dem Video bezeichnet er die Beamten immer wieder als „Kriminelle“ und „Nazis“, bis sich das Polizeikommando wieder zurückzieht.

Unterstützer biss SEK-Beamten

Am Donnerstag seien neben dem 41-Jährigen rund 15 weitere Menschen auf dem Gelände gewesen. Sie hätten die angemeldeten Behördenvertreter mit Pflastersteinen und weiteren Gegenständen beworfen, wie die Polizei weiter mitteilte. Dann seien Schüsse gefallen. Der 41-Jährige sei Anhänger der sogenannten Reichsbürger, die die Bundesrepublik nicht anerkennen.

Einer der verletzten SEK-Beamten habe eine Halsverletzung, die von der Schießerei herrühren könnte, sagte die Polizeisprecherin weiter. Der zweite Beamte sei von einem der Unterstützer gebissen worden. (jei/dpa)