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Markus Lanz (ZDF): Kölner Klinikchef widerspricht energisch, als Virologe Streeck die Corona-Lage relativiert

Markus Lanz (ZDF): Kölner Klinikchef widerspricht energisch, als Virologe Streeck die Corona-Lage relativiert

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Markus Lanz (ZDF): Kölner Klinikchef widerspricht energisch, als Virologe Streeck die Corona-Lage relativiert

Markus Lanz (ZDF): Kölner Klinikchef widerspricht energisch, als Virologe Streeck die Corona-Lage relativiert

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Virologe Hendrik Streeck plädierte am Donnerstagabend bei Markus Lanz dafür, das Corona-Geschehen in Deutschland „differenziert zu betrachten“. Beim Moderator traf er da auf offene Ohren. Ein Klinikarzt aus NRW redete in der ZDF-Runde aber direkt dagegen.

Sind die hohen Inzidenzwerte im Süden und Osten Deutschlands nur ein Problem der dortigen Bundesländer?

Markus Lanz (ZDF): Kölner Klinikchef widerspricht energisch, als Virologe Streeck die Corona-Lage relativiert

Es gebe „große Probleme im Süden von Deutschland“, analysierte Hendrik Streeck bei Markus Lanz die aktuelle Lage. Die Bundesländer „Bayern und Sachsen haben enorm hohe Infektionszahlen, die haben viel zu spät reagiert, die hätten vor Wochen schon reagieren müssen“, kritisierte der Virologe die Ministerpräsidenten Söder und Kretschmer. Beide Politiker forderten nun ein konsequentes bundeseinheitliches Vorgehen.

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Die Corona-Lage in Deutschland (Stand 3. Dezember):

  • Bundesweite 7-Tage-Inzidenz: 442,1
  • Corona-Patienten auf Intensivstationen: 4775
  • Bundesländer mit den höchsten Inzidenzen: Sachsen (1224), Thüringen (1013), Sachsen-Anhalt (757), Brandenburg (670)
  • Bundesländer mit den niedrigsten Inzidenzen: Schleswig-Holstein (151), Hamburg und Bremen (beide 203), Niederachsen (205)

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Anders sehe die Situation in Norddeutschland aus, so Streeck. Er sieht einen Zusammenhang mit den höheren Impfquoten dort und erinnert daran, dass ohne die Impfungen Zehntausende Menschen auf Intensivstationen liegen würden.

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Markus Lanz bestätigt Streeck: „Eine Zahl ohne Aussagekraft“

Moderator Markus Lanz konnte da voll zustimmen. Die deutschlandweite Inzidenz sei doch „eine Zahl ohne Aussagekraft“, wegen der großen Unterschiede zwischen Ost- und Süddeutschland auf der einen Seite und dem Norden auf der anderen. Es sei „im Grunde ein völlig unterschiedliches Bild“, so Lanz. Da könne man doch nicht bundeseinheitliche Maßnahmen verlangen.

Professor Streeck nickte. Ein flächendeckender „Notschalter“, also ein erneuter deutschlandweiter Shutdown, wäre deshalb auch nicht der richtige Weg.

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Mediziner aus NRW widerspricht Lanz und Streeck: „Die Welle kommt hoch“

Ist das aktuelle Infektionsgeschehen also ein kleineres Problem für den Westen und den Norden Deutschlands? Der Professor Bernd Böttinger, Klinikchef in Köln, hält dagegen. „Die Welle kommt aus dem Süden hoch“, mahnte er. „Wir laufen auf eine sehr schwierige Situation in zwei, drei Wochen auf den Intensivstationen zu.“

Wenn Hendrik Streeck sage, dass in Bayern zu spät reagiert wurde, dann „muss man doch jetzt lernen“, um diese Fehler nicht zu wiederholen. Deswegen empfiehlt Professor Böttinger eben doch bundeseinheitliche Maßnahmen, auch weil alles andere die Menschen zermürbe.

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Markus Lanz (ZDF): Professoren einig über die Wirkung der Corona-Impfungen

In einem Punkt waren sich die beiden Professoren aber einig: Die Impfquote macht einen Unterschied. So habe Köln beispielsweise eine hohe Quote von über 80 Prozent bei den Erwachsenen. „Über 90 Prozent bräuchten wir, aber wir sind schon viel besser als in vielen anderen Gegenden. Das schützt uns vielleicht auch ein bisschen“, so der Medizner.

Rund 80 bis 90 Prozent seiner Corona-Patienten auf den Intensivstationen seien umgeimpft. Ein Drittel bis die Hälfte dieser schwer Erkrankten sterbe, erklärt er bei Markus Lanz.