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Herbert Grönemeyer flippt bei „Markus Lanz“ aus – „Großkotzigkeit nervt“

Im ZDF-Talk von Markus Lanz rechnet Herbert Grönemeyer knallhart ab. Der Sänger findet deutliche Worte. Was war passiert?

Grönemeyer
© Screenshot ZDF

Das ist Markus Lanz

Er ist einer der erfolgreichsten Talkmaster des Landes.

Bei Markus Lanz ging es am Donnerstagabend um ein Thema, das in Deutschland fast schon in Vergessenheit geraten war: Corona. In diesen Tagen, in denen man die Pandemie scheinbar im Griff hat, waren es eher andere Inhalte, die für Gesprächsstoff sorgten. Für Zoff sorgte das Thema dann aber doch noch. Auch, weil die Gäste des ZDF-Talkers kein Blatt vor den Mund nahmen.

So nahmen neben Markus Lanz auch noch der Musiker Herbert Grönemeyer, „Zeit-Online“-Redakteurin Yasmine M’Barek und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Platz. Vor allem Herbert Grönemeyer, der ab Mai wieder auf Tour geht, überraschte mit deutlichen und vor allem knallharten Worten.

Markus Lanz: Herbert Grönemeyer zu Gast

„Wir Menschen neigen dazu, zum Glück ja auch, viele Dinge schon wieder zu verdrängen. 2020 war ja wirklich ein sehr, sehr komplexes Jahr. Die meisten von uns haben in Todesängsten gelebt. Ich habe selber zwei Freunde verloren 2020“, berichtet der Sänger betroffen.

+++ Herbert Grönemeyer traurig: „Muss davon Abschied nehmen“ +++

Ihn ärgert aber, dass man in dieser Zeit nicht an die Künstler gedacht habe. „Das, was uns zusätzlich traf, war, dass die Bundesregierung uns gar nicht gesehen hat. Die wussten gar nicht, dass es in Deutschland Künstler gibt, glaube ich. Es wurden alle Firmen gerettet und alle kriegten ihre Subventionen. Aber die Kunstbranche oder die Eventbranche … Ich glaube, wir sind inzwischen der sechstgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland. Mit einem Umsatz von 140 Milliarden im Jahr. Allein die Musikszene ist größer als Lufthansa und Siemens. An uns wurde gar nicht gedacht, uns gab es gar nicht“, klagte der Sänger an.

Grönemeyer weiter: „Wir sind ein Land der Ingenieure, wir wissen, wie Maschinen funktionieren und wir verkaufen Autos, dass wir aber auch noch Menschen haben, die nachdenken und Theater spielen oder tanzen oder Musik machen, war nicht so klar.“

Herbert Grönemeyer stinksauer

Im Anschluss stellte sich der 67-Jährige dann auch noch auf die Seite der jungen Generation. „Die junge Generation, die jetzt gerade da ist, tut zumindest mal endlich wieder was. Wir hatten ja zwanzig Jahre das Gefühl, wir leben unter einer Blase. Wenn ich meine eigene Geschichte sehe, ich komme aus den 60iger-Jahren, Post-Hippie, wir haben ja seit 68 trainieren dürfen, wie demonstriert man? Das aller tollste in Deutschland ist für mich, wenn sich Politiker hinsetzen und sagen, ich finde den Protest nicht zielführend. Dann muss man ja sagen, dann ist der ja zielführend. Dass du den nicht zielführend finden sollst, dafür ist er ja gemacht. Und wenn ich mir überlege, mit welcher Blasiertheit sich ein Politiker hinsetzt und sagt, ich finde den Protest nicht zielführend, das ist das, was diese Boomer-Generation ausmacht. Diese Hybris, diese Großkotzigkeit, diese Überheblichkeit, nervt. Das nervt maßlos“, so Grönemeyer.


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