Es gibt Geschichten, die berühren, und es gibt solche, die mitten ins Herz treffen. Die von Edin Hasanović gehört zu letzteren. Am Sonntag um 20.15 Uhr feiert er im ARD–„Tatort“ aus Frankfurt/Main an der Seite von Melika Foroutan sein Debüt.
Das neue Ermittler-Team widmet sich sogenannten Cold Cases, also alten, ungelösten Mordfällen. Ein solcher Cold Case begleitet den Erfolgs-Schauspieler jedoch seit seiner Geburt – der seines eigenen Vaters.
„Tatort“ im Leben und im Film
Senad Hasanović verschwand am 1. Juni 1992 zusammen mit rund 700 Männern aus Klisa, einem bosnischen Dorf. Historiker vermuten, dass sie erschossen und in Massengräbern verscharrt wurden.
++ auch für dich interessant: „Tatort“-Star trauert um Schwester – „Herzstillstand. Einfach so“ ++
Edin selbst hat seinen Vater nie kennengelernt. „Mein Babo, so nennt man bei uns den Vater – ein Wort, das ich nie sagen durfte“, erzählt er in einem Instagram-Beitrag, wie „Bild“ berichtet. Seine Mutter floh damals mit dem Baby nach Deutschland, kurz nach dem grausamen Massaker.
Bis heute trägt Hasanović einen Anhänger, auf dem „Volim te“ steht, bosnisch für „Ich liebe Dich“. Auf Social Media teilt er regelmäßig Gedanken und hofft auch nach mehr als drei Jahrzehnten auf Hinweise. „Ein letzter Blickwechsel zwischen Mama und Papa. Ohne zu wissen, dass es ihr letzter sein wird“, beschreibt er die schreckliche Szene.
Vom Flüchtlingskind zum Serien-Star
Das Leben in der deutschen Flüchtlingsunterkunft war hart, doch Hasanović gab nie auf. Er machte sein Abitur und entdeckte als Teenager die Schauspielerei. Zunächst stand er auf der Bühne, später brillierte er vor der Kamera.
2015 gelang ihm mit dem Drama „Schuld sind immer die anderen“ der Durchbruch. Heute ist der gebürtige Bosnier einer der spannendsten Schauspieler Deutschlands, bekannt aus „Im Westen nichts Neues“ und bald als Ermittler im „Tatort“.
Edin Hasanović zeigt, was möglich ist, wenn man nicht aufgibt. Aus Verlust und Schmerz hat er Stärke gemacht. Doch eine Frage bleibt: Was ist damals mit seinem Vater geschehen? Vielleicht wird auch dieser persönliche „Tatort“ eines Tages aufgeklärt.
Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.




