Zugegeben: Sich nach einem Kinoerfolg an einem zweiten Teil zu versuchen, geht nicht selten schief. Diesen Schritt 24 Jahre nach dem Kinodebüt zu versuchen, ist noch viel gewagter.
Doch Regisseur Michael „Bully“ Herbig hat es gewagt – und sich mit „Das Kanu des Manitu“ am nächsten Kinokassen-Schlager versucht. Ich habe mir die „Der Schuh des Manitu“-Fortsetzung am Samstagabend (23. August) und damit in Woche zwei nach Start im Kino angesehen. Nach nicht mal drei Minuten war alles klar.
„Das Kanu des Manitu“ bringt Saal zum Toben
Der Nachfolger aus dem „Schuh des Manitu“-Universum spielt wenige Jahre nach dem ersten Film. Nach dem Überfall auf einen Zug stehen Abachachi (gespielt von Michael Bully Herbig) und Ranger (gespielt von Christian Tramitz) unter Verdacht. Sheriff Kane und sein Deputy Sheriff Ratford machen sich auf die Suche nach den beiden Tatverdächtigen und verhaften sie.
++ Bully sorgt für Paukenschlag! „Schuh des Manitu“ wird fortgesetzt ++
Insgesamt werden dem Blutsbrüder-Duo 27 Überfälle zur Last gelegt. Aufgrund der Schwere sollen Abachachi und Ranger am Galgen hängen. Doch den beiden kommt nicht nur ihr Freund und Tavernenbesitzer Dimitri (gespielt von Rick Kavanian) zu Hilfe, mit dem das Duo schon sein erstes Abenteuer bestritt. Auch Rangers Tochter Mary sowie eine Räuber-Bande kommen den beiden zu Hilfe. Mit verheerenden Folgen: Denn ausgerechnet die sieben Räuber verwickeln Abahachi und Ranger in ihr nächstes Abenteuer rund um „Das Kanu des Manitu“ und bringen auch alte Bekannte wie Abahachis Zwillingsbruder Winnetouch und Pferd Jaqueline wieder auf die Kinoleinwand.
Auch wenn die Rezensionen des Western-Komödien-Nachfolgers durchwachsen sind, schaute ich mir den deutschen Spielfilm am Samstagabend zur Prime Time an. Und schon nach wenigen Minuten war klar: „Das Kanu des Manitu“ kam beim Publikum überragend an.
Nahezu ausverkaufter Kino-Saal und Warnung vorab
Schon der Ticketkauf hätte mir zu denken geben sollen, wies mich die Kino-Angestellte eines Lokalkinos in NRW darauf hin, dass ich mich besser eine halbe Stunde vor Filmstart und damit pünktlich zum Einlass einfinden sollte. Andernfalls konnte sie nicht garantieren, dass ich auch in den Genuss des idealen Kino-Erlebnisses auf den besten Plätzen kommen könnte.
+++++ Achtung, Spoiler. Wenn du nicht gespoilert werden willst, solltest du jetzt nicht weiterlesen +++++
Gesagt, getan: Überpünktlich fand ich mich schon um 19.10 Uhr und damit 50 Minuten vor Filmstart ein, um noch die beste Sitzplatzwahl (da Kino mit freier Platzwahl, Anm. d. Red.) treffen zu können. Und die Kartenverkäuferin sollte Recht behalten: Bis auf ein bis zwei freie Plätze war der Saal, der Platz für 250 Besucher bietet, in Kürze brechend voll. Als der Film dann auf der Leinwand startete, dauerte es keine drei Minuten, bis die Menge ob der Jodel-Szene von Abahachi und Ranger bereits zu Anfang tobte und in schallendes Gelächter ausbrach.
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Auch wenn „Das Kanu des Manitu“ einige Gags und Überraschungsmomente von 2001 wieder aufwärmt und Fans des Kultfilms nach 24 Jahren kaum mit neuen Szenen packen kann, so muss ich definitiv zugeben, dass es der Nachfolger auch mir schwer machte, in den darauf angelegten Szenen nicht lachen zu müssen. So eine ausgelassene Stimmung hatte ich bis dato tatsächlich noch nie im Kino erlebt.
Dass die Herbig-Produktion es allerdings schaffen wird, an den einstigen Erfolg von 11,7 Millionen Besuchern und 65 Millionen Euro Umsatz, die „Der Schuh des Manitu“ einst einbrachte, anzuknüpfen, mag ich allerdings stark bezweifeln, zu aufgewärmt kam mir das Ganze dann am Ende vor. Für Nostalgie pur kann die 1,5-stündige Westernkomödie aber allemal sorgen! Warum Regisseur und Schauspieler Michael Herbig den Film allerdings „heute so nicht mehr machen“ würde, kannst du hier nachlesen >>>.




