Früher Matratze im Keller, heute eine vom Amt bezahlte Wohnung in Dresden-Prohlis. Für Angelina (19) und Steven (18) läuft es wieder etwas gemütlicher. Statt Arbeit setzten sie vorerst auf Bürgergeld.
Das junge Paar aus der RTL2-Doku-Soap „Armes Deutschland“ lebt von 900 Euro Stütze. Eigentlich sollten beide längst nach einer Ausbildung suchen. Doch darauf haben sie gerade keine Lust. Ihre Begründung: Ohne WLAN geht das gar nicht. „Wir wollen erstmal ordentlich gucken, wenn wir Internet haben“, heißt es.
Bürgergeld-Empfänger erklärt, warum Arbeiten nicht geht
Das klingt irgendwie nach Ausrede Nummer eins. Denn ihre Wohnung haben sie ja auch ohne WLAN gefunden. „Dafür mussten wir aber extra irgendwohin fahren, wo es freies WLAN gibt, oder uns Geld seiner Mutter für Highspeed-Guthaben leihen“, so Angelina. Für Bewerbungen wäre das wohl auch möglich gewesen.
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Stattdessen erklärt Steven selbstbewusst: „Ich warte erst mal ab, bis ich im Knast war, bevor ich Bewerbungen schreibe.“ Der 18-Jährige hat nämlich schon einen fünfstelligen Schuldenberg und bald steht Jugendarrest an.
Angelina sieht’s ähnlich locker. Sie könne Bewerbungen auf dem Handy schreiben, „aber ich mach das lieber am PC. Da kann man mehr bearbeiten. Handys sind komplizierter.“ Kurios nur, dass Sozialleistungen beantragen per Handy bei den beiden problemlos zu klappen scheint. Und so haben sie sich nach dem Umzug vom Keller in die Wohnung „erstmal ’ne kleine Auszeit gegönnt“.
Besonders stolz ist Angelina auf die Toilette in der neuen Wohnung. „Im Keller mussten wir immer in den Busch gehen, das war schon unangenehm.“ Finanziell läuft’s auch eher wackelig. Angelina gesteht: „Ich bin oft im Kaufrausch. Dann muss ich Schminke oder Parfüm kaufen. Da gönn ich mir was.“ Ausbildung? Erst wenn das WLAN endlich da ist.




