Anja und Basti haben bei „Bares für Rares“ ein ehrgeiziges Ziel: Das junge Paar möchte die Reisekasse für Japan auffüllen und sich dafür von einem wahren Familienschatz trennen. Im Gepäck haben die beiden einen gut gefüllten Besteckkoffer, gefertigt um 1900 in Wien. Anja hat das Silberbesteck von ihrer Mutter geerbt und möchte es nun veräußern.
Doch so beeindruckend das Set auch wirkt, die Händler von „Bares für Rares“ erkennen sofort, dass ein Problem am Verkauf hängt.
Expertise übertrifft die Erwartungen
Expertin Dr. Friederike Werner nimmt sich den schweren Koffer vor, der mit Leder beschlagen ist und 111 Teile eines vollständigen Silberbestecks enthält. Insgesamt ist das Set für zwölf Personen ausgelegt. Neben Menübesteck und Dessertbesteck sind auch seltenere Stücke wie Messerbänkchen, Salieren und eine Zuckerzange dabei.
Alle Teile bestehen aus 800er Silber, versehen mit Gravuren und Meisterpunzen. Hergestellt wurde das Ensemble von dem Wiener Silberschmied Heinrich Josef Ecker, verkauft seinerzeit über den Juwelier Heider & Sohn im oberösterreichischen Freudenthal. Kein Wunder, dass es die Expertise in sich hat!
„Bares für Rares“-Händler erkennen das Problem sofort
Anja und Basti wünschen sich 2.400 Euro für den Koffer. Doch allein der Materialwert übersteigt diese Summe: 3.140 Euro bringt das Silber, weitere 250 Euro der Koffer selbst. Aufgerundet setzt Expertin Werner das Gesamtwertgutachten bei stolzen 3.500 Euro an.
Doch im Händlerraum kommt schnell Ernüchterung auf. Daniel Meyer startet mit 2.800 Euro ins Bieterrennen, Susanne Steiger wartet zunächst die Expertise ab. Andere Händler halten sich jedoch auffallend zurück. Der Grund, so erklärt ein Kollege offen, sei die mangelnde Nachfrage. „Solch große Besteckkoffer sind heute einfach schwer weiterzuverkaufen“, lautet die nüchterne Einschätzung. Waldi stimmt sofort zu.

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Am Ende bleibt es an Daniel Meyer, den Deal zu besiegeln. Er legt sogar noch 110 Euro auf sein erstes Gebot „für ein schönes Abendessen in Japan“ drauf und landet bei 2.910 Euro. Anja und Basti verlassen die Show immerhin mit mehr Geld, als sie ursprünglich erhofft hatten. Bei diesem Preis sollten allemal die Flugtickets nach Japan rausspringen.



