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Porno im Beichstuhl in niederländischer Kirche gedreht – keine Strafe für Darsteller

Porno im Beichstuhl in niederländischer Kirche gedreht – keine Strafe für Darsteller

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Finger auf Computertastatur mit Porno-Taste Fingers on Computer keyboard with Porn Button Foto: imago/Christian Ohde
  • Ein Porno erzürnte Gläubige in den Niederlanden: der Sexfilm wurde in einem Beichtstuhl gedreht
  • Der Priester der betroffenen Kirche reichte Beschwerde ein
  • Diese wurde nun von der Staatsanwaltschaft abgewehrt – mit einer logischen Begründung

Tilburg. 

Es ist Blasphemie, aber keine Straftat: Die Staatsanwaltschaft hat die Beschwerde einer Kirche in der niederländischen Stadt Tilburg abgewiesen, nachdem zwei Pornodarsteller dort beim Sex im Beichtstuhl gefilmt wurden. Das Video erregte in den Niederlanden Anfang des Jahres Aufsehen, nachdem es auf einer bekannten Pornoseite veröffentlicht wurde.

Ein offizieller Sprecher erklärte, der Pornofilm sei zwar anstößig – in den Niederlanden gebe es jedoch kein Gesetz mehr gegen Blasphemie.

Jan van Noorwegen, der zuständige Priester der Saint Joseph’s Catholic Church, erklärte, dass er mit der Entscheidung unglücklich sei, wie die BBC berichtete. Ein anderes Kirchenmitglied beklagte sich darüber, dass mit dem Rechtssystem etwas nicht stimme. Pornostar Kim Holland, die den Film auf ihrer Website hochlud, hatte sich damals öffentlich für den Vorfall entschuldigt.

Kirche könnte Zivilprozess anstreben

Sie erklärte, dass das Video von einem externen Produzenten gedreht wurde – und es künftig nicht mehr auf ihrer Seite auftauchen würde. Van Noorwegen hatte daraufhin eine Messe abgehalten, in der er um Vergebung für die Schändung seiner Kirche bat. Dann hatte er sich an die Staatsanwaltschaft gewandt, die seine Beschwerde nun abschmetterte.

„Blasphemie ist kein Verbrechen und die Frage nach unbefugtem Betreten wurde nicht gestellt,“ erklärte ein Sprecher. Nun muss die Kirche entscheiden, ob sie einen Zivilprozess anstreben möchte. Hierbei könnte sie darauf eingehen, dass die Pornoproduzenten die Kirche womöglich unbefugt betreten hatten.

,Kein Eintritt’-Schild an Kirchentür

Doch die Sachlage gestaltet sich auch hier schwierig. „Das Justizministerium sagte, wir hätten ein ,Kein Eintritt’-Schild an die Tür hängen sollen ,“ erklärte Harrie de Saint, ein Angehöriger der Kirche. Dies sei jedoch gerade bei einem Gotteshaus ein absurdes Unterfangen. (leve)