Erwachsenwerden? Wird völlig überbewertet. Pippi Langstrumpf macht, was sie will und wie sie es will – seit 70 Jahren. Happy Birthday!
Berlin.
Eigentlich wollte Astrid Lindgren Anfang der 1940er-Jahre ihrer kranken Tochter Karin mit erfundenen Geschichten die Zeit vertreiben. Aus den Erzählungen eines „kleinen Übermenschen“, der Polizisten und Pferde in die Luft stemmen kann und ohne Eltern in einer bunten Villa lebt, wurde eines der berühmtesten Kinderbücher der Welt, das vor 70 Jahren in Schweden veröffentlicht wurde. Pippi Langstrumpf, alias Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf.
Inzwischen wurde das Buch in 70 Sprachen übersetzt, es gibt vier Spielfilme und eine TV-Serie mit 21 Teilen. Und es ist Millionen Menschen ganz egal, dass das kleine Mädchen keine Manieren hat, nicht zur Schule geht und eine ganze Sahnetorte auf einmal essen kann, dass ihr Vater (die Mutter ist schon tot) lieber auf einer Südseeinsel lebt, als sich um sein Kind zu kümmern, und Pippi zusammen mit den zwei Nachbarskindern Tommy und Annika ohne Aufsicht tagelang in der Villa haust.
Jedes Land hat einen eigenen Namen
In Pippis Leben geht es um Spaß – und davon viel. In einer Geschichte verstreut sie Zucker auf dem Boden, vor der Nase von ein paar feinen Damen, zieht sich die Schuhe aus und läuft barfuß darüber: „Ich glaube, ihr solltet es auch versuchen“, sagt sie zu den verdutzten Frauen. „Denn was Lustigeres kann man sich nicht vorstellen.“
In Schweden heißt Pippi übrigens Pippi Långstrump, in Frankreich Fifi Brindacier und in Finnland Peppi Pitkätossu, die Briten nennen sie Pippi Longstocking und die Spanier Pippi Calzaslargas. (mit dpa)