Maafaru. Auf den Malediven hat sich am Dienstag ein trauriges Bild abgespielt. Eine Meeresschildkröte kehrte an den Strand der Insel Maafaru zurück. Dort erblickte sie einst das Licht der Welt und kam, um nun selbst Eier zu legen und für eine neue Generation Schildkröten zu sorgen.
Doch statt Strand fand sie auf der Insel der Malediven nur Beton vor. Dort, wo sie sich vor vielen Jahren aus dem Sand befreite und ihren Weg ins Meer begann, starten und landen heute Flugzeuge.
Malediven: Schildkröte kehrt an Heimatstrand zurück – und findet nur Beton vor
Denn wie das britische Nachrichtenportal Daily Mail berichtet, wurde die Landebahn im vergangenen August errichtet. Auch weitere Gebäude sind auf der Trauminsel bereits in Planung.
Darunter ein Hotel und ein Freizeit-Resort. Der Meeresbewohner legte ihre Eier direkt auf dem harten Untergrund ab. Einheimische brachten die verwirrte Schildkröte zurück ins Meer. Was aus den Eiern wurde ist nicht bekannt.
Schildkröten kommen immer an ihren „Geburtsstrand“ zurück
Die Weibchen von Meeresschildkröten kehren immer genau an den Strand zurück, an welchem sie geschlüpft sind. Teilweise dauert die Reise zu ihren Heimatstränden mehrere Jahre.
Vermutlich war auch die Schildkröte auf der Landebahn viele Jahre unterwegs, bis sie wieder an ihrem Geburtsort ankam.
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Grüne Meeresschildkröte: Lange Zeit gejagt
Die Grüne Meeresschildkröte gehört, wie alle anderen Meeresschildkröten auch, zu den gefährdeten Arten. Seit 1988 steht sie durch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen unter internationalem Schutz.
Lange Jahre wurde sie wegen ihres Fleisches und ihrer Eier gejagt. Tierschützer und Organisationen bemühen sich weltweit um das Überleben der Art.
Immer mehr Strände werden bebaut
Dazu gehört auch die Bewachung von Eiablageständen. Bauprojekte wie auf den Malediven sorgen allerdings dafür, dass Schlupfräume der gefährdeten Art immer weiter schrumpfen.
Wie das Onlineportal weiter schreibt, ist die Zahl von Schildkröten, die zur Eiablage an den Strand zurückkehren trotz der Errichtung der Start- und Landebahn nicht zurückgegangen.
Schaut man sich die Insel einmal auf einer Karte an, zeigt sich ein erschreckendes Bild: Mehr als die Hälfte der eigentlich schönen Insel wird jetzt von der Start- und Landebahn eingenommen. (db)