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Karl Lagerfeld (†85) ist tot: Jetzt spricht eine enge Freundin

Karl Lagerfeld (†85) ist tot: Jetzt spricht eine enge Freundin

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Karl Lagerfeld ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Foto: dpa

Karl Lagerfeld ist tot.

Das berichteten zunächst übereinstimmend mehrere französische Zeitungen. Demzufolge ist der Modedesigner Karl Lagerfeld am Dienstag im Alter von 85 Jahren verstorben, schreibt unter anderem die Zeitung „Le Figaro“.

Das Modeunternehmen Chanel hat die Meldung inzwischen bestätigt.

Karl Lagerfeld war Chefdesigner bei Chanel

Seit 1983 war Lagerfeld Chefdesigner bei Chanel, lebte in den letzten Jahren vornehmlich in Paris. Im November hatte er noch die berühmte Festtagsbeleuchtung auf der Champs-Élysées eingeweiht.

Zuletzt war Karl Lagerfeld nicht bei der Chanel-Modenschau in Paris aufgetreten. Das hatte bereits für Spekulationen über seinen Gesundheitszustand gesorgt.

Lagerfeld hatte sich von seiner engen Mitarbeiterin Virginie Viard in Paris vertreten lassen. Sie durfte die Frühlings- und Sommerkollektion präsentieren.

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Die Karriere von Karl Lagerfeld:

  • 1955 bis 58: Designer bei Pierre Balmain
  • 1958 bis 63: Designer bei Patou
  • In den 60er und 70er Jahren und noch einmal in den 90ern arbeitete Lagerfeld für Chloé
  • Seit 1965 designte Karl Lagerfeld für Fendi
  • Ab 1983 war Lagerfeld Chefdesigner bei Chanel
  • Lagerfeld war auch als Kostümbildner für Opern und Theater tätig
  • 1975 kreierte Karl Lagerfeld ein eigenes Parfum

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Karl Lagerfeld wurde 1933 in Hamburg geboren. Lange Zeit hatte Lagerfeld 1938 als sein Geburtsjahr angegeben.

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Als Designer hat er die Modewelt maßgeblich mitgeprägt. Erste Schritte in die Modewelt unternahm der Modeschöpfer bereits in den 1950er Jahren, arbeitete bei den Modemarken wie Balmain oder Chloé. In den 80er Jahren kam er zu Chanel.

Ein Wechsel, der für das französische Modehaus wegweisend war. Als Chefdesigner rüttelte der deutsche Modeschöpfer die traditionsreiche Luxusmarke aus ihrem Dornröschenschlaf.

Die typischen Tweedstoff-Jacken poppte er mit Bändern und Fransen neu auf, Haute-Couture-Kleider kombinierte er mit Sportschuhen. Treu blieb er dem klassischen Cocktailkleid und dem rosa Kostüm. Kollektionen unter seinem eigenen Namen entwarf er ab Mitte der 70er Jahre. Der Wahlpariser hinterlässt ein milliardenschweres Modeerbe. So sorgte er bei Chanel bis zuletzt für traumhafte Umsatzzahlen. Seine Mode galt als elegant, minimalistisch und innovativ.

Lagerfeld: Der Mann mit dem Stehkragen

Berühmt war Karl Lagerfeld nicht zuletzt auch wegen seiner typischen ausgefallenen Markenzeichen: weiß gepuderte Haare, die er zum Pferdeschwanz gebunden trug, Stehkragen und dunkle Sonnenbrillen. Bis in die frühen 2000er Jahre hatte Karl Lagerfeld meist auch einen Fächer bei sich.

+++ Große Sorge um Karl Lagerfeld: Modezar teilt Video +++

Lagerfeld selbst soll einmal gesagt haben, dass er sich mit dem Fächer vornehmlich vor Zigarettenrauch schützen wolle.

Karl Lagerfeld über Heidi Klum: „Die kennen wir nicht“

Der breiten Öffentlichkeit war Karl Lagerfeld nicht nur wegen seines exzentrisch anmutenden Äußeren bekannt – auch mit flotten Sprüchen bei öffentlichen Auftritten machte der Modeschöpfer immer wieder von sich Reden. Einige Zitate haben es gar in den popkulturellen Kanon geschafft und gelten längst als legendär.

Hier eine Auswahl:

  • „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“
  • Über Heidi Klum: „Ich kenne sie nicht. Claudia kennt sie auch nicht, die war nie in Paris. Die kennen wir nicht.“
  • „Für Urlaub habe ich keine Zeit. Zwischendurch fahre ich auf mein Schloss in die Bretagne oder nach Monte Carlo.“
  • „Ich kenne Strass, aber keinen Stress.“
  • „Ich gehe nicht mehr in die Sonne. Schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Ich will nicht aussehen wie eine alte Schildkröte.“

Kritik an Angela Merkel

In Erinnerung wird Karl Lagerfeld auch wegen seiner Kritik an Angela Merkel im Jahr 2017 bleiben. Damals unterstellte der Modeschöpfer der Kanzlerin, sie habe Million zusätzliche Flüchtlinge aufgenommen, „um sich ein charmantes Image zu geben“.

Ihre Flüchtlingspolitik bezeichnete Karl Lagerfeld als großen Fehler: „Man kann nicht, selbst wenn Jahrzehnte dazwischen liegen, Millionen Juden töten, um danach Millionen ihrer schlimmsten Feinde kommen zu lassen.“

Die Modewelt trauert um Karl Lagerfeld

Mit großer Bestürzung reagiert die Modewelt auf den Tod ihres „Zaren“.

Topmodel Claudia Schiffer verleiht mit einem emotionalen Post ihrer Trauer Ausdruck. „Karl war mein Feenstaub, er formte mich vom schüchternen deutschen Mädchen zu einem Supermodel. Er brachte mir alles über Mode, Style und das Überleben im Mode-Geschäft bei. Was Warhol für die Kunst war, war er für die Mode. Er ist unersetzlich.“

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Schiffer hatte unter Lagerfeld als Schülerin erstmals den Laufsteg für Chanel betreten. Lagerfeld nannte die Rheinbergerin seine

Modeschöpferin Donatella Versace nimmt mit berührenden Worten Abschied von ihrem Kollegen: „Karl, deine Begabung hat das Leben so vieler Menschen berührt, insbesondere das von, besonders Giannis (Anm. Red: ihr Bruder) und meins. Wir werden dein unglaubliches Talent und deine Inspiration niemals vergessen. Wir haben immer von dir gelernt.“

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Gigi Hadid: „Mein Herz ist gebrochen“

Model Gigi Hadid lässt ihren Gefühlen in einer Instagram-Story freien lauf: „Mein Herz ist gebrochen. Mir fehlen die Worte. Es wird nur einen Karl Lagerfeld geben. Jede Sekunde mit dir war mir eine Ehre, Freude und Inspiration. Ich wünschte, ich könnte dir eine letzte Umarmung geben. Ich liebe dich Karl. Danke für alles! Ruhe in Frieden.“

Auch Victoria Beckham reagiert bestürzt: „Es ist so unglaublich traurig davon zu hören. Karl war ein Genie und immer so nett und großzügig zu mir auf persönlicher und professioneller Ebene“, schreibt die Ex-Spice-Girls-Sängerin und Designerin bei Instagram:

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(pen/ak/js/mb mit dpa)