- In Kassel ist ein Dobermann-Mischling auf eine Gruppe Drittklässler losgegangen
- Der Hund hat sich in einem Jungen festgebissen, der wurde schwer verletzt
- Ordnungsamt und Polizei ermitteln nun
Kassel.
Rund 60 Drittklässler einer Grundschule in Kassel wollten zusammen mit ihren Lehrern zu einem neugestalteten Spielplatz spazieren, als die Schülergruppe von einem Hund angegriffen wurde. Ein achtjähriger Junge wurde bei dem Angriff eines Dobermann-Mischlings schwer verletzt, zwei weitere Kinder trugen leichte Verletzungen davon.
Zunächst berichtete die „Hessische Niedersächsische Allgemeine (HNA)“ über den Vorfall, der sich am Freitag ereignete. Mittlerweile steht fest: Der Hund wird fortan einen Maulkorb tragen.
Hund geht unvermittelt auf Kinder los
Der Dobermann-Schäferhund-Mischling ist laut „HNA“ über einen ein Meter hohen Zaun eines Grundstückes gesprungen und unvermittelt auf die 60 Grundschüler losgegangen. Die Schulleiterin der Fridtjof-Nansen-Schule Claudia Laaber erklärte, die Kinder seien aus Panik vor dem Hund weggerannt.
Versuche der Lehrer, die Kinder zu beruhigen, seien fehlgeschlagen. Der Hund habe sich dann an dem Jungen festgebissen. Erst als die Hundehalterin sich einschaltete, hat der Dobermann-Mischling von dem Achtjährigen abgelassen, der daraufhin in einem Krankenhaus behandelt werden musste.
Drei weitere Kinder wurden bei dem Vorfall leicht verletzt: Zwei Mädchen trugen durch Stürze leichte Blessuren davon, ein anderes Mädchen wurde von dem Hund gekratzt.
Polizei und Ordnungsamt ermitteln
Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung gegen die Halterin des Hundes, wie ein Polizeisprecher der „HNA“ bestätigte. Auch das Ordnungsamt ermittelt in dem Fall.
Gegenüber hessenschau.de sagte ein Sprecher, das Ordnungsamt wolle einen Sachverständigen hinzuziehen, der den Hund genauer untersuchen soll. „Bis dahin muss die Halterin den Hund immer an der Leine führen und ihm einen Maulkorb anlegen“, so der Sprecher.
Um einen sogenannten Listenhund handle es sich bei dem Dobermann-Mischling nicht, der Hund sei bisher auch nie auffällig geworden. Hier kannst du erfahren, welche Hunde als „Kampfhunde“ gelten.
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Schulpsychologe und Therapiehund für Schüler
In der Fridtjof-Nansen-Schule gilt es nun, gemeinsam mit den Kindern die Erlebnisse aufzuarbeiten. Schulleiterin Claudia Laaber sagte „hessenschau.de“ zum Wochenstart: „Die Kinder hatten großen Redebedarf, viele haben die Ereignisse auch schon am Wochenende mit ihren Eltern besprochen.“
Die Schulleiterin gibt sich zuversichtlich, dass die Kinder den Vorfall gut verarbeiten werden. Ein Schulpsychologe könnte dabei helfen. Claudia Laaber: „Außerdem wollen wir auch mit einem Therapiehund in die Klassen gehen.“ (alka)