Über einen langen Zeitraum hinweg hat ein 53-jähriger Mann seine beiden Nichten immer wieder betäubt und vergewaltigt. Eines der Mädchen starb während der Tat an massiver Atemnot. Nun steht der Mann aus Lohmar wegen sexuellem Missbrauch mit Todesfolge vor dem Bonner Landgericht.
Bonn.
Ein 53-Jähriger Mann muss sich seit Mittwoch vor dem Landgericht Bonn für den Tod seiner sechsjährigen Nichte verantworten. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, dem Kind K.o. -Tropfen verabreicht und das schlafende Mädchen dann sexuell missbraucht zu haben. Laut Anklage geriet es während der Tat in massive Atemnot und erstickte schließlich. Dem Onkel warf die Staatsanwaltschaft zu Prozessbeginn unter anderem sexuellen Missbrauch mit Todesfolge und Mordversuch durch Unterlassen vor, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.
Der Mann aus Lohmar bei Bonn war am 7. April dieses Jahres festgenommen worden, am Tag nach der Tat. Obwohl er die lebensbedrohliche Lage der Kindes bemerkt haben soll, rief er laut Anklage keine ärztliche Hilfe. Der Onkel soll seine Nichte seit September 2012 mehrfach missbraucht haben. Auch an der damals zehnjährigen Schwester des Mädchens soll er sich seit Anfang 2011 wiederholt vergangen haben. In der Mehrzahl der Missbrauchsfälle gab er laut Staatsanwaltschaft den Kindern zuvor die K.o.-Tropfen. Die Hauptverhandlung gegen den Onkel hatte bereits am 5. November beginnen sollen. Wegen eines Suizidversuchs des Angeklagten in der Untersuchungshaft wurde der Prozessauftakt jedoch um gut eine Woche verschoben. (afp)