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Achtung, falsche Accounts auf Twitter lockten Nutzer mit Schmuddel-Tweets in die Bezahlfalle

Falsche Accounts auf Twitter lockten Nutzer mit schmuddeligen Tweets in die Bezahlfalle

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Bildnummer: 50432458 Datum: 10.04.2004 Copyright: imago/Enters Sexseite im Internet - Galerie, Objekte , Symbolfoto , Dynamik; 2004, Internet, Website, Websites, Screenshot, Screenshots, Internetseite, Internetseiten, www, world wide web, Seiten, Seite, Internetauftritt, Internetpräsenz, Internetportal, Online, Sexseite, Sexseiten, Sex Site, Sites, Sexsite, Sexsites, Erotikseite, Erotikseiten, Erotik, pornographisch, pornographische, Pornographie, Porno, Sexportal, Pornoseite, Pornoseiten, Galerie, Galerie, Galerien; , quer, Kbdig, Einzelbild, Deutschland, ,; Aufnahmedatum geschätzt Foto: imago
  • Über den Kurznachrichtendienst wurden Nachrichten mit sexuellen Anspielungen verbreitet
  • Fake-Profile von jungen Frauen sollten Nutzer ködern
  • Wer auf die Masche reinfiel, landete auf zahlungspflichtigen Seiten

Berlin. 

Eine hübsche, junge Frau twittert, dass sie einsam wäre und aus Langeweile gerade ein Nacktbild gepostet hätte, das unter folgendem Link zu sehen sei. Dass sich hinter solchen Szenarien aller Wahrscheinlichkeit nach ein Fake verbirgt, dürfte eigentlich klar sein. Trotzdem wurden durch die Methode in den vergangenen Monaten 30 Millionen Klicks generiert.

Wie der amerikanische Sicherheitskonzern Zerofox berichtet, hat das Bot-Netzwerk „Siren“ eine große Werbeinitiative gestartet. Unter einem Bot versteht man einen Fake-Account, der nicht von einem Nutzer, sondern automatisch gesteuert wird.

„Suche vulgären, jungen Mann“

Bei der Aktion wurden durch rund 90.000 falsche Profile zahlreiche Spam-Nachrichten über den Kurznachrichtendienst verbreitet, die offenbar flirtwillige Nutzer auf Bezahlportale lockten. Die meisten Fake-Accounts schmückten sich mit attraktiven Frauen als Profilbild.

Als sonstige Angabe befand sich in den Profilen nur ein Kurzlink mit Klickaufforderung. Die vermeintlichen jungen Damen verschickten in den vergangenen Monaten um die neun Millionen Tweets, die meist explizite sexuelle Anspielungen in gebrochenem Englisch enthielten.

Ein Klick führte auf zahlungspflichtige Sex-Seiten

Dabei wurden als erster Teil immer ähnliche, plumpe Sätze benutzt, wie beispielsweise „Miau, ich will Sex haben“, „Ich habe ein weiteres Nacktfoto gepostet“ oder „Suche vulgären, jungen Mann“. Im zweiten Teil des Tweets folgten dann jeweils entsprechende Aufforderungen, auf den Link zu klicken: „Klick, sei nicht schüchtern“, „Finde meinen Namen hier“ oder „Lass’ uns chatten“. Wer den Link dann angeklickt hat, bekam aber nicht etwa Details zur hübschen Frau, sondern landete auf Anmeldeseiten für zahlungspflichtige Porno-, Webcam- oder Single-Portale.

Vor einigen Wochen wurde Twitter dank Zerofox auf die falschen Profile aufmerksam und hat sie inzwischen gelöscht. Laut dem Sicherheitskonzern handelt es sich bei der Aktion um die größte Spam-Offensive, die ein soziales Netzwerk je zu verzeichnen hatte. (raer)