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Fahrradhelme im Test – so schützen Sie Ihre Kinder

Fahrradhelme im Test – so schützen Sie Ihre Kinder

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Foto: Gerhard Schypulla/WAZ FotoPool
Der ADAC hat acht Fahrradhelme für Kinder getestet. Gute Nachricht: Die beliebten Freestyle-Modelle, die aus der Skater-Szene kommen, stehen den Klassikern in punkto Sicherheit in nichts nach. Auch günstige Modelle sind gut, ergab der Test.

Essen. 

Was nützt der beste Fahrradhelm für Kinder, wenn er uncool ist und deswegen nicht aufgesetzt wird? Der ADAC hat aus diesem Grund neben vier klassischen Helmen auch vier „Freestyle-Helme“ getestet, die aus der Skater-Szene kommen und bei Jugendlichen angesagt sind. Ergebnis: Die coolen Helme stehen den Klassikern in punkto Sicherheit in nichts nach.

Der ADAC nahm in seinem neuen Test acht neue Fahrradhelme unter die Lupe. Getestet wurden sie auf Unfallschutz, Komfort, Sichtbarkeit, Handhabung und Schadstoffbelastung. Erfreulich: Jedes der acht Modelle erhielt beim Kriterium Schadstoffe ein „sehr gut“. Insgesamt nahmen die klassischen Helme die Spitzenplätze ein. Es gab allerdings auch Problemfälle.

Die Spitzenplätze – diese Helme sind top

Mit „gut“ wurden die Kinderhelme Limar 242 und der KED Meggy Originals ausgezeichnet. Helme von KED Meggy sind bereits für 20 bis 30 Euro zu haben. Limar, eine italienische Marke, wird in Deutschland unter anderem auch als Aktionsartikel von Lidl oder in Fahrradshops vertrieben.

Im ADAC-Test erhielt der Limar 242 die Bestnote 1,7 wegen der besonders guten Erkennbarkeit des Helms. Der KED Meggy Originals indes überzeugte durch seine gute Handhabung (1,7).

Das Mittelfeld – Helme mit leichten Abstrichen 

Hinter den klassischen Helmformen folgten die Freestyle-Helme Uvex Kid 3 (Note 2,6) und Abus Skater Kid (2,8). Beim Unfallschutz wurde der Helm von Uvex mit „gut“ bewertet, der Abus-Helm nur mit „befriedigend”.

Auch für den Komfort gab es bei beiden Modellen nur ein „befriedigend”. Grund: Die Tester bemängelten die fehlenden Belüftungsschlitze an den Freestyle-Helmen. Das könne unter dem Helm zu einem Wärmestau führen.

Die Abwertungen – das führte zum Punktabzug

Vier der getesteten acht Modelle schnitten mit einer 4,0 ab. Darunter zwei klassische Helme, der Casco FM-Generation und der Giro Flurry, und zwei Freestyler, der POC Receptor Flow und der Bell Faction. Der größte Makel: Alle vier Modelle erhielten bei der Erkennbarkeit ein „mangelhaft“. Laut ADAC-Prüfer fehlten an den Helmen wichtige Reflektoren für die Sichtbarkeit in der Nacht: „Ganz besonders für Kinder ist ein Helm ohne Reflektoren oder aktivem Licht nicht akzeptabel.“

Fazit

Die Testsieger des aktuellen ADAC-Tests bei Fahrradhelmen für Kleinkinder heißen Limar 242 (39,95 Euro) und KED Meggy Originals (35,99 Euro). In Kleinkinder-Größen gibt es sie ab Gr. 44 (KED Meggy) und ab Gr. S (46-51cm) beim Limar 242.


Ein empfehlenswerter Kinderhelm für Babys/Kleinkinder in sehr kleinen Größen (XS, S ab 44 cm Kopfumfang) ist der KED Meggy.
Stiftung Warentest prüfte zuletzt im April 2012 Kinderhelme.

Viele Helme sind weiter im Handel erhältlich. Von den 18 getesteten Kinderhelmen wurde elf mit der Gesamtnote „gut“ bewertet, vier erhielten die Note „befriedigend”, ein Helm lediglich „ausreichend”. Als „mangelhaft” wurden der Profex Vega Prinzess FZ-008 (schlechte Stoßdämpfung) sowie der Cratoni C-Kid (gebrochenes Schloss) bewertet.


Testsieger wurde der Limar 515 (ca. 40 Euro). Zu den weiteren „gut” getesteten Modellen gehören der Prophete TX-07, Giro Flume, KED gekko, Abus MountX, Alpina FB junior, Casco Fun-Generation, MET Crackerjack, Uvex Hero und der Abus Scraper.

Die Kauftipps im Detail

Die Deutsche Verkehrswacht und die Polizei geben Tipps, worauf Sie beim Kauf eines Kinderfahrrad-Helmes achten sollten.

  • Je leichter der Helm, desto angenehmer ist er zu tragen. Moderne Helme wiegen 200 bis 450 Gramm.
  • Der Helm muss optimal passen. Entscheidend dabei ist die Kopfform des Kindes. Bei geschlossenem Kinnriemen darf er nicht verrutschen. Der Riemen muss gut handhabbar und auch von Kindern problemlos zu schließen sein. Die Riemen sollten breit und weich sein.
  • An heißen Sommertagen sollten Sie auf frischen Wind achten. Lüftungsschlitze im Helm verhindern einen Wärmestau. Ebenfalls empfehlenswert: ein Insektennetz.
  • Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, achten Sie auf die CE-Sicherheitsplakette. Ein guter Helm hat das Prüfzeichen mit der Europanorm DIN EN 1078.
  • Im Straßenverkehr sollten Radler auf Signalwirkung achten. Nicht nur bei der Bekleidung, auch beim Helm sind leuchtende Farben von Vorteil. Reflektoren und integrierte Rück- und/oder Blinklichter sorgen bei Dunkelheit für ein zusätzliches Plus an Sicherheit.
  • Nehmen Sie Ihr Kind unbedingt zum Kauf mit. Lassen Sie sich professionell beraten und lassen Sie Ihr Kind zumindest beim Aussehen des Helms ein Wort mitreden. Das gewährleistet, dass Sohn oder Tochter den Helm auch gern aufsetzen.
  • Wird ein Helm regelmäßig getragen, hält er bei unfallfreier Fahrt etwa fünf bis acht Jahre. Kommt es zu einem Sturz mit Aufprall, sollte der Helm ersetzt werden, weil meist feine Haarrisse entstehen.