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Eichhörnchen in Deutschland sind in Gefahr – und auf menschliche Hilfe angewiesen

Eichhörnchen in Deutschland sind in Gefahr – und auf menschliche Hilfe angewiesen

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Eichhörnchen in Deutschland sind in Gefahr – und auf menschliche Hilfe angewiesen

Eichhörnchen in Deutschland sind in Gefahr – und auf menschliche Hilfe angewiesen

Andrea Stricker ist die Eichhörnchen-Mama in Duisburg

Andrea Stricker päppelt Eichhörnchen-Babys auf.

  • Die diesjährige Nussernte fiel schlecht aus
  • Deshalb finden Eichhörnchen nicht genug Nahrung für den Winter
  • Menschen können den Nagern Nüsse bereitstellen

Berlin. 

Auf der Niedlichkeitsskala schneiden Eichhörnchen in der Regel ziemlich gut ab. Schließlich haben sie schwarze Knopfaugen, einen flauschigen Schwanz und zierliche Pfötchen. Die flinken Nagetiere sind nun aber in Gefahr – denn ihre natürliche Nahrung ist knapp.

Der Grund ist die schlechte Nussernte in diesem Jahr. Wie das Portal Utopia.de berichtet, beginne im September die Zeit, in der Eichhörnchen auf Vorratssuche gehen, um genügend Nahrung für den Winter zu vergraben.

Zu ihren bevorzugten Speisen zählten Nüsse und Bucheckern. Wenn die Tiere im Spätsommer nicht genug Nahrung gefunden hätten, müssten sie auch im Winter losziehen – was zusätzliche Energie koste und ihre Winterruhe störe.

Heftiger Schneefall wäre verheerend

Der Mangel an Nüssen sei auf den heißen, trockenen Sommer zurückzuführen. „Erst war das Frühjahr nass und die Pollen konnten nicht fliegen, dann kam die Trockenheit. Viele der Sträucher haben keine Früchte angesetzt, oft sind die Nüsse verwurmt oder viel zu klein“, erklärte eine Mitarbeiterin der Eichhörnchen-Schutz-Station Eckernförde gegenüber Utopia.de. Außerdem würden Menschen ihre Hecken zu früh schneiden und den Eichhörnchen so die Nüsse daran vorenthalten.

Besonders dramatisch wäre es nun für die Nager, wenn im Winter viel Schnee fallen sollte. Dann kämen die Eichhörnchen nicht mal mehr an ihre vergrabenen spärlichen Vorräte – sie müssten hungern. Dauerten die Temperaturen bis ins Frühjahr an, würden sie ihren Nachwuchs aus dem Nest schmeißen. Die Muttertiere hätten nicht genügend Milch für die Jungtiere zur Verfügung.

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Helfen könne man jedoch aktiv, indem man mit dem Zurückschneiden seiner Hecke wartet. Außerdem solle man Nüsse im Supermarkt kaufen und sie im Garten oder auf dem Balkon bereitstellen. Als Sorten eigneten sich Haselnüsse und Walnüsse mit Schale oder auch Sonnenblumenkerne.

Wichtig sei es jedoch, die Leckereien an einem katzensicheren Ort zu platzieren – so zum Beispiel in einem Eichhörnchen-Futterhaus. Die Nager könnten sich auch problemlos eine Futterstelle mit Vögeln teilen. (raer)