Quote statt Qualität. Der WDR tut sich mit Valerie Weber keinen Gefallen. Würde sie zur Hörfunk-Chefin gäbe es etliche Verlierer. Dazu zählen vor allem die Gebührenzahler. Und ob die neue Frontfrau des WDR-Hörfunks tatsächlich gewonnen hätte, bliebe auch noch abzuwarten. Denn hätte sie einen großen Teil der Mitarbeiter gegen sich.
Bei seinem Amtsantritt als Intendant wollte Tom Buhrow den WDR ins Land des Lächelns führen. Er bringe die Liebe mit, versprach der einstige „Mr. Tagesthemen“. Buhrow und der WDR – da hatten sich offenbar zwei gesucht und gefunden. Doch jetzt, wenige Monate später, gibt es den ersten handfesten Beziehungsstress. Schuld daran ist ein altes Übel des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: Proporz-Denken, verschärft durch eine falsch verstandene Frauen-Quote.
Da Buhrow-Kumpel Jörg Schönenborn als Fernsehchef gesetzt schien, muss für den Job der Hörfunk-Direktorin unbedingt eine Frau her. Doch die Kandidatin ist alles andere als überzeugend. Valerie Weber steht für Erfolg um jeden Preis. Hits, Witzchen plus Gewinnspiele – ein armseliges Programm.
Sollte der Rundfunkrat die umstrittene Kandidatin durchwinken, gäbe es viele Verlierer. Einer wäre Jochen Rausch. Deutschlands erfolgreichster öffentlich-rechtlicher Radiomacher stünde als Depp da. Und die neue Hörfunk-Chefin? Sie hätte einen großen Teil der Belegschaft gegen sich. Der Rundfunkrat müsste sich nachsagen lassen, eine B-Lösung gewählt zu haben.
Verlieren würden auch die Gebührenzahler. Sie haben für ihr Geld ein Programm verdient, das Masse und Klasse ausbalanciert. Eines indes haben sie nicht verdient: Dudelfunk.