Veröffentlicht inPanorama

Bushido fantasiert über Anschlag auf Axel-Springer-Verlag

Bushido fantasiert über Anschlag auf Axel-Springer-Verlag

dpa_148D8600AC5BE16D.jpg
Bushido Foto: dpa
Bushido nimmt in einem neuen Lied den Axel-Springer-Verlag ins Visier. Bei seiner Gewaltfantasie beruft er sich auf die künstlerische Freiheit.

Essen. 

Der Berliner Rapper Bushido deutet in einem neuen Lied einen Anschlag auf den Axel Springer Verlag an. Auf dem Track seines Schützlings Ali Bumaye „Same shit, different day“ äußert er sich zum seit einiger Zeit schwelenden Konflikt zwischen ihm und der „Bild“-Zeitung.

Darin rappt er: „Rest in Peace, Springer, denn ich weiß jetzt wie, man bastelt. Am 5. Juni schreit ihr alle: Je suis Axel“

Wenn er vom Basteln spricht, meint Bushido wahrscheinlich Bomben. Viele Terrororganisationen stellen Anleitungen zum Bombenbau ins Internet, damit ihre Anhänger anhand dieser Sprengsätze nachbauen können.

Bushido provoiziert: „Je suis Axel“

Der Ausdruck „Je suis Axel“ soll wohl an den Anschlag auf die Pariser Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ erinnern, bei dem Terroristen im Januar zwölf Mitarbeiter des Blattes erschossen hatten. Als Reaktion darauf zeigen sich bis heute viele Menschen durch den Ausdruck „Je suis Charlie“ mit den Opfern solidarisch.

Noch am Abend des Anschlags postete Bushido bei Facebook ein Bild von sich, auf dem er einen Paris-Pullover trägt. Dazu schrieb er „Bald geht’s wieder rund …“ und wies mit einem Hashtag auf sein kurz darauf erschienenes Album hin.

Die „Bild“-Zeitung und insbesondere ihr Chefredakteur Kai Diekmann sind ins Fadenkreuz des Rappers geraten, nachdem sie mehrere Enthüllungen über das Privatleben des 36-Jährigen veröffentlicht hatten. So hieß es in der „Bild“ unter anderem, dass Bushido seine Frau geschlagen haben soll.

Bushido und die künstlerische Freiheit

Immer wieder reizt der Berliner die Grenzen der künstlerischen Freiheit, die er gerne zu seiner Entlastung anführt, bis zum Äußersten aus. Auch unmittelbar nach der „Je suis Axel“-Zeile bringt er sie ins Spiel: „Und trotzdem wünsche ich kein Beileid. Es lebe Deutschland und die künstlerische Freiheit.“

Erst in der vergangen Woche konnte Buhsido vor Gericht einen Erfolg feiern. Das Oberverwaltungsgericht Münster kippte die Indizierung des umstrittenen Liedes „Stress ohne Grund“. Darin hatte er zusammen mit seinem Label-Kollegen Shindy mehrere Politiker beleidigt und über deren Tod fantasiert.