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90 Millionen Euro: 11 Fakten über den Rekord-Eurojackpot

90 Millionen Euro: 11 Fakten über den Rekord-Eurojackpot

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imago60974395h~248abf0e-63d0-4a2e-adf3-3eb2decae9d3.jpg Foto: imago/Schöning
  • Im Eurojackpot liegt der Höchstbetrag von 90 Millionen Euro
  • Tipp muss bis Freitag, 18.59 Uhr, abgegeben sein
  • Gewinnwahrscheinlichkeit beim Eurojackpot liegt bei 1:95 Millionen

Berlin. 

Erst mal in den Urlaub, ein neues Auto, das lang ersehnte Eigenheim? Nie wieder arbeiten? Oder besser doch so tun, als sei nichts passiert? Ein Lottogewinn kann Träume erfüllen. Am Freitag winkt Lottospielern beim Eurojackpot wie schon in den vergangenen zwei Wochen ein Rekordgewinn. Auf den Höchstbetrag von 90 Millionen Euro ist der Jackpot angewachsen. Sollte ihn ein Spieler aus Deutschland knacken, wäre es der höchste Lottogewinn in der deutschen Lottogeschichte. Wir haben zusammengestellt, was Lottospieler über den Eurojackpot wissen müssen.

• Eurojackpot – wie funktioniert da eigentlich das Tippen?

Fünf plus zwei Kreuzchen müssen auf dem Eurojackpot-Spielschein gesetzt werden – und zwar wählt der Spieler fünf aus 50 Zahlen im oberen Kästchen A sowie zwei sogenannte Eurozahlen aus zehn Zahlen im darunter liegenden Feld B. Insgesamt werden also pro Spielfeld sieben Zahlen angekreuzt. Wer sein Glück versuchen und den Jackpot knacken will, muss seinen Tipp bis Freitag in der Lotto-Annahmestelle oder online abgegeben haben. Der Annahmeschluss variiert dabei von Bundesland zu Bundesland. Die Ziehung der Gewinnzahlen erfolgt immer freitags in Helsinki. Teilnehmen können Spieler in 17 europäischen Ländern.

• Wann ist der Jackpot geknackt?

Um den Jackpot von aktuell 90 Millionen Euro zu knacken, müssen alle fünf plus zwei Zahlen richtig getippt werden. Fünf richtige Zahlen im oberen Feld mit einer richtigen Zahl unten reicht immerhin noch für Gewinnklasse 2 – das schaffte in der vergangenen Woche ein Spielern aus Bayern und gewann damit über vier Millionen Euro. Insgesamt gibt es zwölf Gewinnklassen. Für die niedrigste Gewinnklasse reichen zwei Richtige oben plus eine richtige Zahl im unteren Feld. Die Gewinnquoten hängen vom Gesamtspieleinsatz und von der Anzahl der Gewinner innerhalb der Gewinnklassen ab.

• Wie hoch kann der Eurojackpot maximal sein?

Die gesetzliche Obergrenze für den Eurojackpot ist 90 Millionen Euro – und diese Höhe hatte er bereits bei der Ziehung in der vorvergangenen Woche erreicht. Anders als beim Lotto 6 aus 49 gibt es beim Eurojackpot allerdings keine Zwangsausschüttung. Da der Jackpot in der Gewinnklasse 1 nicht weiter wachsen darf, sobald er 90 Millionen Euro erreicht hat, wandern alle weiteren Einnahmen aus den Spieleinsätzen in die Gewinnklasse 2, solange der Hauptgewinn nicht geknackt wird. Dort entsteht dann sozusagen ein weiterer Jackpot.

„Diese außergewöhnliche Konstellation hatten wir zum Beispiel im Mai 2015 – mit einer Quote von 22 Millionen Euro in der Gewinnklasse 2“, erinnert sich Bodo Kemper von Westlotto. Es ist übrigens erst das zweite Mal in der Geschichte des Eurojackpots, dass er auf die maximale Größe angewachsen ist.

• Wie hoch war der bisherige Rekordgewinn beim Eurojackpot?

Der höchste bisherige Eurojackpot-Gewinn in Deutschland betrug exakt 84.777.435,80 Euro. Erst im Juli dieses Jahres tippte ein Spieler aus Hessen die richtigen Glückszahlen: 4, 8, 22, 36 und 44 sowie die beiden Eurozahlen 5 und 10. Der Gewinn ist auch gleichzeitig der höchste Gewinn in der deutschen Lottogeschichte. Der maximalen Eurojackpot von 90 Millionen Euro wurde seit 2012 übrigens erst ein einziges Mal ausgeschüttet. Ein Tipper aus Tschechien räumte den Rekordgewinn 2015 ab.

• Wie hoch ist die Chance, zu gewinnen?

Die Gewinnwahrscheinlichkeit beim Eurojackpot liegt bei 1:95 Millionen. Das ist zwar immer noch relativ gering, allerdings höher als etwa beim Lotto 6 aus 49, wo die Chance bei nur 1:140 Millionen liegt. In der zweiten Gewinnklasse des Eurojackpots steigen die Gewinnwahrscheinlichkeiten auf 1:6 Millionen. In der niedrigsten Gewinnklasse 12 liegt die Gewinnwahrscheinlichkeit bei immerhin 1:42.

• Wie viele Millionen-Gewinner gab es beim Eurojackpot bislang?

Seit 2012 haben insgesamt 32 Spieler aus Deutschland einen Millionengewinn beim Eurojackpot abgeräumt. Das erfolgreichste Bundesland ist dabei Nordrhein-Westfalen: Zwölf Eurojackpot-Spieler wurden Millionäre. Das habe aber nichts damit zu tun, dass die nordrhein-westfälischen Lottospieler besonders gut tippten, sagt Kemper, „sondern einfach mit der Größe des Bundeslandes“. Über alle 17 europäischen Länder verteilt zählt Eurojackpot sogar 68 Millionäre seit Start der Lotterie im März 2012. Und: Allein im Jahr 2016 gab es insgesamt 89 sogenannte Großgewinner in Deutschland, die mehr als 100.000 Euro einheimsten.

• Welche Zahlen wurden in der Vergangenheit besonders häufig gezogen?

Rein rechnerisch hat jede Tippreihe gleichhohe Gewinnwahrscheinlichkeit. Dennoch: Manche Zahlen werden häufiger gezogen als andere. Am häufigsten ausgespielt wurde laut einer Tabelle auf der Internetseite von Westlotto im Feld A die Zahl 19 – und zwar 33 Mal, dicht gefolgt von den Zahlen 10 und 33 mit je 30 Mal. Am seltensten ausgespielt wurden mit je 16 Mal die Zahlen 2, 48 und 50. Die Häufigste Eurozahl im Spielfeld B war die Zahl 5: Ganze 65 Mal wurd sie schon gezogen. Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landete die Eurozahl 10. Sie wurde erst 18 Mal ausgespielt.

• Welche Zahlen wurden besonders lang nicht mehr ausgespielt?

Auf der Westlotto-Homepage zeigt das Eurojackpot-Barometer, welche Zahlen lange nicht mehr ausgespielt wurden. Bei den 5 aus 50 ist das die Zahl 3. Ganze 35 Wochen ist sie nicht mehr gezogen worden. Bei den Eurozahlen 2 aus 10 ist das Stiefkind die Zahl 7. Sie wurde vor 19 Wochen das letzte Mal ausgespielt.

• Der Jackpot wird geknackt – und dann?

Wird der Jackpot geknackt, beginnt eine neue Spielphase und der Eurojackpot sinkt auf die garantierte Mindesthöhe von 10 Millionen Euro. Gewinne bis zu 250 Euro werden in der Annahmestelle direkt bar ausgezahlt. Gewinne ab 250 Euro bis 1000 Euro können bar oder per Überweisung ausgezahlt werden. Für die Auszahlung höherer Gewinnsummen müssen sich die Glücklichen bei der Lotto-Gesellschaft melden.

Bei sogenannten Großgewinnen, also ab Gewinnsummen von 100.000 Euro, können Lottogewinner ein Beratungsangebot in Anspruch nehmen. „Die Verhaltenstipps sind dabei das Wichtigste“, sagt Kemper. „Wenn die Kinder gerade mitten im Studium oder Abi stecken, ist es vielleicht gar nicht so ratsam, ihnen vom Lottogewinn zu erzählen“, erklärt er. Zudem gäben die Berater Tipps rund um die richtige Bank, Steuerangelegenheiten oder auch zum Thema Erbschaft.

• Kann der Jackpot-Gewinn verfallen?

Wenn sich ein Lottogewinner nicht meldet, kann er seinen Anspruch auf die Auszahlung verlieren. Allerdings liegt die gesetzliche Frist bei zwei Jahren zum Jahresende. Verstreicht diese Zeit, wandert die Gewinnsumme in Sonderauslosungen.

• Was, wenn jemand die Kontrolle über das Spielen verliert?

Wer bemerkt, dass er sein Lotto-Spielverhalten nicht mehr im Griff hat, findet im Netz auf Seiten der Lotto-Anbieter Hilfsangebote und den Kontakt zu Beratungsstellen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet etwa eine kostenlose und anonyme Hotline an; sie ist unter 0800 – 37 27 00 erreichbar.

Ebenfalls kostenfrei ist die Hotline für ein türkischsprachiges Beratungsangebot: 0800 – 326 47 62. Unter dem Namen „Check dein Spiel“ bietet die BZgA auch Hilfe im Internet. Gemeinsam mit den Gesellschaften des Deutschen Lotto- und Totoblocks bietet die BZgA Hilfsangebote und Informationen für Betroffene und Angehörige auch auf der Internetseite spielen-mit-verantwortung.de.