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Politischer Wirbel um Graue Wölfe in Köpi-Arena Oberhausen

Politischer Wirbel um Graue Wölfe in Köpi-Arena Oberhausen

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***Graue Wölfe**** Foto: Remo Tietz
Eine Vorfeldorganisation der rechtsextremen türkischen Gruppe Graue Wölfe hat die Köpi-Arena gemietet. Politiker äußern Kritik am Hallenbetreiber.

Oberhausen. 

Der politische Wirbel um die Großveranstaltung von Türken in der König-Pilsener-Arena am Sonntag, 26. April, mit zehntausend Teilnehmern verstärkt sich. Sowohl Grüne wie Linke werfen den Arena-Betreibern, der SMG Entertainment Deutschland, vor, mit der Vermietung der Arena an die „Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland (ADÜTDF)“ Rechtsextremisten eine Plattform zu bieten.

Vor anderthalb Jahren, im November 2013, hatte die Vereinigung, die vom Verfassungsschutz den rechtsextremen „Grauen Wölfen“ zugeordnet wird, schon einmal in der Arena getagt. Damals rechtfertigte Arena-Geschäftsleiter Johannes Partow die Vermietung damit, es handele sich „um ein kulturelles Event“.

Grüne fordern „kritischen, reflektierten Blick“

Der Rat der Stadt Oberhausen reagierte mit einer Resolution: „Der Rat wendet sich gegen Rechtsextremismus jeglicher Art und protestiert deshalb gegen die geplante Hauptversammlung in Oberhausen. Er fordert die Betreiber der König-Pilsener-Arena auf, den Grauen Wölfen keine Bühne zu bieten. Oberhausen hat keinen Platz für den Rassismus der Grauen Wölfe! Nein zur Versammlung der Grauen Wölfe in der König-Pilsener-Arena!“

Die erneute Vermietung der Halle kritisieren daher die Oberhausener Grünen scharf: „Wir stellen uns klar gegen Nationalismus, Rassismus und die Unterdrückung von Minderheiten. Rechtsextremisten wollen wir in Oberhausen keine Bühne geben, um ihre Ideologien zu verbreiten“, meint Grünen-Parteisprecherin Eva Kauenhowen. „Von den Betreibern erwarten wir einen kritischen, reflektierten Blick auf Veranstaltungen, die in der Arena stattfinden.“ Die Grünen seien enttäuscht, dass sich die Arena-Betreiber nichts von der Resolution angenommen hätten.

Betreiber beruft sich auf Antidiskriminierungsgesetz

Der Oberhausener Linken-Bundestagsabgeordnete Niema Movassat greift neben den Betreibern auch das Rathaus an: „Warum hat die Stadtverwaltung gegen die Veranstaltung keine Bedenken geäußert und dieser Veranstaltung auf Nachfrage des Arena-Betreibers grünes Licht‘ gegeben? Ich fordere die Stadt auf, die Veranstaltung zu untersagen, damit der Stadt 10.000 Faschisten erspart bleiben.“

Die Arena rechtfertigte die Vermietung mit dem Grundsatz der Versammlungsfreiheit. Aufgrund des Antidiskriminierungsgesetzes hätten Gruppen und Veranstalter das Recht, sich in eine öffentliche Versammlungsstätte einzumieten, schreibt Arena-Sprecher Florian Wels. „Wir als Betreiber der König-Pilsener-Arena dürfen nicht willkürlich die Nutzung der Arena untersagen. Nur die entsprechenden Organe der Bundesrepublik können die Versammlungsfreiheit einschränken, wenn das verfassungsschutzrechtlich erforderlich ist.“