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Junge Schausteller-Familie hat bei Kirmes in Oberhausen den Strand dabei

Junge Schausteller-Familie hat eigenen Strand immer dabei

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Foto: Funke Foto Services
Bei der Schaustellerfamilie Wegener dreht sich mit ihrem Karussell „Beach Jumper“ alles um die Kirmes. In Crange machte es bei Harvey und Emily Klick. Doch erst im Schloss Oberhausen sagten sie: „Ja!“

Oberhausen. 

Nach der Fronleichnamskirmes wollen sie baden gehen. Wo, das steht noch nicht fest. Dabei haben Harvey und Emily Wegener ihren Strand sowieso immer dabei. „Wenn das Wetter schön ist, packen wir einfach die Badehose ein“, sagt Emily Wegener und meint damit einen entspannten freien Tag in der Sonne, der momentan noch in weiter Ferne liegt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Harvey (27) rüttelt Emily (23) vor der Clemenskirche in Oberhausen-Sterkrade mit dem Karussell „Beach Jumper“ (übersetzt: Strandhüpfer) bei der Fronleichnamskirmes die Freunde wilder Karussellfahrten durch.

In Crange machte es Klick

Sie kennen den Rummel. Harvey stammt ebenso aus einer gestandenen Schaustellerfamilie wie Emily. Emilys Vater Ronny Schütze betreibt die große Geisterbahn. Dort saß sie schon oft an der Kasse. Emily ist Oberhausenerin. Und ging zur Anne-Frank-Realschule. „Wenn wir zur Kirmes nach Sterkrade fahren, dann komme ich nach Hause“, sagt sie und ihre Augen leuchten dabei.

In der Welt der blinkenden Kirmeslichter lernten sie Harvey kennen. In Crange macht es Klick. „Wir kannten uns schon vorher. Doch dann habe ich sie mal zum Essen eingeladen“, erinnert sich Harvey Wegener und sein Blick sucht seine Emily. Es brauchte noch einige Essen. Im Schloss Oberhausen sagten sie letztlich: „Ja!“ Seit vier Monaten ist ihr Söhnchen dabei. Er heißt Harvey, ganz wie der Papa.

Wohnwagen ist das Wohnzimmer

Ein Leben ohne Kirmes gibt es nicht. Ihr Wohnwagen ist ihr Wohnzimmer. Auch wenn sie zwischen den Rummelterminen immer in einem kleinen Ort bei Bremen verweilen. Der hüpfende Strand benötigt viel Zeit. Das acht Meter hohe und 18 Meter breite Karussell muss regelmäßig gewartet werden. Lange werden sie nicht im Norden bleiben. Beim Rummel in Goch soll sich der Beach Jumper wieder schütteln.

Wenn vor allem junge Fahrgäste sich im Kreise drehen, wird gekreischt und gejohlt. Für Emily Wegener ist das eine Auszeichnung. „Wir wollen den Leuten Spaß bereiten — sie sollen ihre Alltagssorgen vergessen.“ Der Jumper dreht sich seit sieben Jahren in Deutschland. „Die Mischung aus Schwingen, Schütteln und Schweben gibt es auf dem recht kompakten Maß bisher nur einmal.“

Und an ihrem Strand gibt es sogar etwas zu trinken. Emily Wegener weiß: „Die Karussell-Fans warten auf das Becherspiel.“ Wessen Plastikbecher nach der Schüttelfahrt noch das meiste Wasser enthält, der bekommt eine Freifahrt. Nun gut, den Becher müssen die Schaukel- Schwärmer mit den Zähnen festgehalten. Also: Prima planschen!

Viel Arbeit für das Vergnügen

Und der eigene Badeurlaub muss bei den Wegeners eben warten. „Der Arbeitstag beginnt am frühen Morgen und endet erst in der Nacht. Viele sehen das Vergnügen und nicht die Arbeit, die dahinter steckt.“ Aufbau, Personal, Wartung, Transport und ein Auftritt im Internet. Das Schaustellerpaar möchte trotzdem niemals mit einem Bürojob tauschen. „Hier ist unsere Familie!“