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Für Polizei ist es „Schlägerei“, für Linke „Nazi“-Angriff

Für Polizei ist es „Schlägerei“, für Linke „Nazi“-Angriff

Essen
Die Polizei fahndet nach einem miesen Frauen-Schläger. (Symbolfoto) Foto: dpa
Die einen sind eher rechts, die anderen eher links. Beim Flyer-Verteilen kamen sie sich in Duisburg in die Quere, es kam zu einer Schlägerei.

Duisburg. 

Zu einer Schlägerei wurde die Polizei Duisburg Dienstagabend gerufen. Der Polizeibericht unterscheidet sich aber von der Darstellung der Betroffenen. Vor dem Forum am Ausgang Claubergstraße hatten Mitglieder des „Freien Forums Duisburg“ Flyer verteilt. Darauf machen sie Werbung für ihr „1. Duisburger Fest gegen Rassismus und Ausgrenzung – Für ein solidarisches Duisburg“.

Als dann in unmittelbarer Nähe laut Polizei NPD-Flyer verteilt wurden, kam es zum Streit zwischen vier vermutlich Linken und vier vermutlich Rechten. Aus dem linken Lager seien schnell weitere Unterstützer hinzu gekommen, berichtet die Polizei.

Die Polizei sucht Zeugen

Als die Beamten eintrafen, sei der Streit schon beendet gewesen. In der Nähe wurden aber sieben der Kontrahenten gefunden, die einräumten, beteiligt gewesen zu sein. Ihre Personalien wurden festgehalten. Sie erhalten Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung. Alle verzichteten auf ärztliche Behandlung, so Polizeisprecher Ramon van der Maat.

„Das stimmt so nicht“, sagt Sinem B. vom Freien Forum Duisburg. Ihr Name ist der Redaktion bekannt, aus Angst vor Angriffen will sie lieber anonym bleiben. Tatsächlich seien sechs „Nazis, die man von den Pegida-Demos kennt“, mit NPD-Flyern auf einen Ehrenamtler vom Freien Forum zugegangen, hätten ihm erst den Flyer und dann sofort die Faust ins Gesicht geschlagen. „Das war keine Massenschlägerei, sondern ein Angriff von sechs gegen einen“, sagt Sinem B.

Sie will sich jetzt weiter der Organisation des Anti-Rassismus-Festes am Samstag, 5. September ab 13 Uhr vor dem CityPalais widmen, „auch wenn wir Angst um unsere eigenen Leute haben, wir sollen wohl eingeschüchtert werden“.

Da es unterschiedliche Angaben zum Hergang der Prügelei gibt, sucht die Polizei Zeugen des Geschehens. Sie können sich unter 0203-2800 melden. (aka)