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Ab dem Wintersemester kann man seinen Master in Golf machen

Ab dem Wintersemester kann man seinen Master in Golf machen

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Kann mann bald auch an der Universität studieren: Golf. Foto: imago
Ab diesem Wintersemester können Studenten in Köln Golf studieren und ihren Abschluss in „Master of Science Research and Instruction in Golf“ machen. Der Masterstudiengang an der Deutschen Sporthochschule ist einzigartig in Deutschland. Allerdings richtet er sich nicht an Hobby-Golfer.

Köln. 

Golfen ist ihre Leidenschaft. Seit 20 Jahren ist dieser Sport aus Hanna Baum-Proskes Leben nicht mehr wegzudenken. Schuld war ihr Bruder, der sie mit auf den Golfplatz nahm. „Vom ersten Moment an war ich von dieser Sportart begeistert“, sagt die 32-Jährige. Jetzt gehört sie zu den ersten Studenten des neuen Golf-Masterstudiengangs an der Deutschen Sporthochschule Köln.

In diesem Wintersemester startet das Studium mit dem etwas sperrigen Namen „Master of Science Research and Instruction in Golf“. Die Hochschule bietet den Studiengang in Kooperation mit dem Golfverband PGA (Professional Golfers Association of Germany) an.

Es sei das erste Hochschulstudium, das Sportwissenschaft und Golfsport – also Forschung und Praxis – miteinander verbinde, sagt Ines Halmburger, Geschäftsführerin der Aus- und Fortbildungs GmbH der PGA. Zwar gebe es bereits Studienangebote für Golfmanagement und Greenkeeping. „Doch wir schaffen erstmals eine akademische Qualifizierung speziell für den Golfsport“, erklärt Halmburger.

Die Kombination von Wissenschaft und Praxis macht den Reiz aus

„Die Absolventen dieses Studiengangs erlangen sportwissenschaftliche und golfspezifische Kenntnisse auf hohem akademischem Niveau“, sagt Professor Heiko Strüder, der den neuen Studiengang leitet. Der Weiterbildungsstudiengang dauert sechs Semester und kostet insgesamt rund 14.000 Euro. Er schließt mit dem akademischen Grad „Master of Science“ ab.

Die Absolventen können Strüder zufolge als hoch qualifizierte Fachkräfte in verschiedenen Berufsfeldern arbeiten, beispielsweise als Leiter einer Golfanlage oder als Dozent oder Prüfer beim Golfverband.

Hanna Baum-Proske reizt besonders die Chance, an einer Universität im Golfbereich lehren oder forschen zu können. „Die Kombination von Wissenschaft und Praxis gibt mir eine ganz neue Möglichkeit, meine Karriere weiterzuentwickeln, meinen Wissensdurst zu stillen und aktiv mitzuwirken, den Golfsport weiterzuentwickeln.“

A-Trainer-Lizenz ist Mindestvoraussetzung

Marcus Neumann, Sportvorstand des Deutschen Golf Verbandes, meint: „Die Ergebnisse und Erkenntnisse der Ausbildung werden sich auf die Qualität des Golfspiels sowohl im deutschen Breiten- als auch im Leistungssport auswirken.“

Das Studium ist allerdings nicht für Hobby-Golfer gedacht. Voraussetzungen sei eine intensive Vorbildung im Bereich Golf, sagt Halmburger: „Man braucht mindestens eine A-Trainer-Lizenz des Deutschen Golf Verbands oder den Abschluss einer PGA-Ausbildung.“ Die Studenten müssen berufliche Erfahrung im Golfsport mitbringen.

Baum-Proske startet mit 14 Kommilitonen ins erste Semester. Das berufsbegleitende Studium umfasst viele Praxiseinheiten, allerdings trainieren die Studenten nicht das Golfspielen. „Sie sind ja bereits Profis“, sagt Ines Halmburger. Baum-Proske etwa unterrichtet selbst im Kölner Golfclub.

Im Masterstudium gehe es vielmehr um das Forschen und Lehren. Die Präsenzwochen finden an der Sporthochschule in Köln statt. Dabei untersuchen die Studenten zum Beispiel Funktionszusammenhänge innerhalb der neuromuskulären Steuerung und übertragen diese Erkenntnisse auf die typischen Bewegungen beim Golfen. (dpa)