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Zwischen Strand und Sport – Unterwegs im antiken Olympia

Zwischen Strand und Sport – Unterwegs im antiken Olympia

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Das antike Olympia hat Tradition: Noch heute wird hier alle vier Jahre das olympische Feuer entzündet. Doch der Ort hat noch mehr zu bieten.

Essen. 

Die Fläche ist gerade einmal 20 Quadratmeter groß. Die sengende Mittagssonne scheint auf das trockene Gras und die jahrtausendealten Ruinen. Lediglich eine gespannte Kordel schützt das Areal vor allzu neugierigen Touristen. Doch so unscheinbar das Feld auch wirkt: Einmal alle vier Jahre spielt sich hier ein wahres Historien-Spektakel ab. Hier, im antiken Olympia, wo einst der Tempel der Göttin Hera stand, entzünden als Priesterinnen verkleidete Schauspielerinnen das Feuer für die Olympischen Spiele in einem Parabolspiegel – zuletzt im April dieses Jahres. Nach einer Reise um die Welt hat es am 5. Mai sein Ziel erreicht: das Olympiastadion von Rio de Janeiro. Bis zum 21. August wird es dort brennen, bis zum Ende der 31. Olympischen Spiele.

In der antiken, griechischen Geburtsstätte werden schon lange keine Wettkämpfe mehr ausgetragen. Die Tradition fand spätestens im vierten Jahrhundert nach Christus ein jähes Ende, als die Römer alle Tempel im Land zerstören ließen. Ein großes Erdbeben tat sein Übriges. Heute lassen sich nur noch Touristen hinreißen, auf der rund 192 Meter langen Laufbahn des Stadions um die Wette zu rennen. Ganz schön anstrengend. Das heißt aber nicht, dass Urlauber nicht auch zum Sporteln auf den Peloponnes reisen. Dafür sorgen Hotels und Clubs entlang der Küste. Radeln oder rudern mit Blick aufs offene Meer, Basketball spielen vor einem herrlichen Sonnenuntergang, am Nachmittag entspanntes Yoga, Gymnastik im offenen Meer oder Gewichte stemmen im klimatisierten Fitness-Studio: Das alles gibt’s rund 60 Kilometer von Olympia entfernt, im Robinson Club Kyllini Beach.

Nur Touristen rennen noch um die Wette

Ein klimatisiertes Fitness-Studio? Wenn das die alten Griechen gewusst hätten! Denn für die olympischen Athleten war das Sportprogramm um einiges strapaziöser als für den Cluburlauber. Bei mehr als 30 Grad im Schatten rangen sie miteinander, sie rannten, maßen sich im Faustkampf, schleuderten Speere und Diskusscheiben und lenkten ihre Pferde im Wagenrennen. Und das alles – mit Ausnahme der Wagenrennen – nackt. Ihre Körper rieben sie mit Olivenöl ein – um es noch ein bisschen beschwerlicher zu machen. Alles zu Ehren des Göttervaters Zeus.

Öl glitzert auch auf den Körpern der Urlauber am Strand des Robinson Clubs – Sonnenöl für einen besonders hübschen Teint. Es besteht schließlich kein Zwang, sich sportlich zu betätigen. Wer will, verbringt den Tag einfach am Meer, das so herrlich flach abfällt und eine so angenehme Temperatur hat, dass auch Familien mit kleinen Kindern hier Spaß und Entspannung finden können.

„Alles kann, nichts muss!“ Das sei das Robinson-Motto, erklärt Florian Traumer, Guest Relation Manager im Kyllini Beach. Hier geht es schließlich nicht um Ruhm, Ehre und Medaillen, sondern um Urlaub und Erholung. Der Club sei kein reiner Sport-Club, sondern ein „Klassik-Betrieb“, erklärt Traumer. Heißt: Hier ist für jeden was dabei, für Familien oder Alleinreisende, für Füßehochleger oder Ausflugsfans. Das Sport-Programm des Clubs richtet sich an Gäste, die auch zu Hause Sport machen und im Urlaub nicht darauf verzichten wollen. Aber auch an solche Gäste, die daheim keine Zeit für Fitness haben. Einsteiger und Anfänger werden hier genauso bedacht wie die Fortgeschrittenen.

Es gibt unter anderem Tennis-Schnupperkurse für Erwachsene und Kinder, Fußball-Turniere und Wassergymnastik. Urlauber können hier auch zum ersten Mal in ihrem Leben Pfeil und Bogen in die Hand nehmen. Es braucht einige Versuche, um den Bewegungsablauf zu koordinieren, aber dann geht’s: Pfeil in die Halterung legen, Ziel fixieren, Bogen anlegen, Sehne spannen und Schuss. Der Pfeil schnellt mit einem leisen Surren durch die Luft – und trifft tatsächlich das Ziel. Allzu viel Schweiß fließt hier nicht, aber einen Tag später merkt man doch deutlich, wie viele Muskeln im Oberkörper beim Bogenschießen beansprucht werden. Und die Konzentration auf die Zielscheibe in rund 20 Metern Entfernung macht den Kopf frei. Terminstress, Meetings, der große Aktenstapel im Büro: rückt alles in den Hintergrund.

Die Katamarane des Clubs gleiten über das Wasser

So soll es auch beim Yoga sein. Vom herabschauenden Hund, über die Kobra bis zur Katze: Die verschiedenen Stellungen sollen Muskeln an- und entspannen, der Körper soll durch den Wechsel von Anstrengung und Ruhephase in Balance kommen. Und während die Gruppe in der abschließenden Totenstellung die Atmung kontrolliert, schallt lautes Lachen vom Strand hinauf auf die Sportebene: Wassergymnastik mit Poolnudel im Meer. Das sieht ulkig aus, macht aber auch eine Menge Spaß. „Zum Schluss schließen wir nun unsere Oberschenkel um die Hüften unserer Vorderleute“, ruft die Animateurin. Also ran an den Klaus, den man am Vorabend noch am Büfett getroffen hat. Im Hintergrund gleiten die Katamarane des Clubs über das Wasser. Erfahrene Segler können sich die Boote unentgeltlich in der Wassersport-Basis ausleihen. Für Anfänger gibt es entsprechende Kurse.

Der Robinson Club Kyllini Beach hat mit dem Fitness-Dienstleister Shenti Sports auch einen Kooperationspartner an Bord. Zwei Trainer sind dauerhaft im Club, bieten unter anderem auch Personal Trainings an. Das kommt an bei den Gästen, „im Urlaub haben die Leute Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen“, sagt Clubdirektor Jörg Schwille. Jeder soll sich aus dem Angebot das herauspicken können, was ihm zusagt. „Unser Ziel ist es, eine kommunikative Plattform mit Wohlfühlcharakter zu schaffen, bei dem für jeden etwas dabei ist.“

Das Spektrum bei den Olympischen Spielen war übrigens auch früher schon breit gefächert. Es ging den alten Griechen nicht nur um das körperliche Kräftemessen, sondern auch um die musische Begabung. Es gab Wettbewerbe für Sänger und Poeten, es wurden Lieder geträllert und Gedichte rezitiert. Kein Problem, auch das gibt’s gewissermaßen im Robinson Club. Denn die Mitarbeiter leiten nicht nur Sportkurse, stehen hinter dem Herd oder bespaßen Kinder, sondern gestalten auch noch Bühnenprogramme im clubeigenen Theater. Hier wird gesteppt und getrommelt, gesungen und getanzt. Und im Anschluss? Drinks an der Poolbar, Sause auf der Tanzfläche oder im Nachtclub. Im Feiern sollen die alten Griechen ja auch groß gewesen sein.