Veröffentlicht inReise

Wucherpreise für Getränke an deutschen Flughäfen abschaffen

Wucherpreise für Getränke an deutschen Flughäfen abschaffen

Flughafen Duty Free.jpg
Flughafen Düsseldorf International, Airport Foto: Flughafen Düsseldorf
Fluggäste sind dem Wasser-Kartell der Airports schutzlos ausgeliefert. Trotz Warnung der EU wollen viele das lukrative Geschäft aber nicht aufgeben.

Essen. 

Flugpassagiere ärgern sich seit Jahren darüber. Seit aus Sicherheitsgründen die Mitnahme von Getränken im Handgepäck untersagt ist, steigen die Preise für einen Drink – und sei es nur ein schlichtes Mineralwasser – an den Flughäfen spätestens hinter dem Kontrollbereich massiv in die Höhe. Verbraucher sind dem Wasser-Kartell der Airports und ihrer Gastronomie-Partner im Prinzip schutzlos ausgeliefert. Es sei denn, man macht von der Möglichkeit Gebrauch, sich Wasser aus den Waschräumen der Toiletten in eine mitgebrachte Flasche zu füllen. Was verständlicherweise nicht Jedermanns Sache ist.

Vor dem Hintergrund, dass Ärzte Fluggästen aufgrund der trockenen Kabinenluft dringend empfehlen, möglichst viel zu trinken, ist die Praxis der Airportbetreiber besonders schändlich. Zumal es bei vielen Airlines schon lange keine kostenfreie Getränke mehr an Bord gibt.

Insofern ist der politische Vorstoß von EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc richtig: Notfalls will sie die Flughäfen dazu zwingen, Wasserflaschen zum maximalen Verkaufspreis von einem Euro direkt nach dem Sicherheits-Check anzubieten.

Tatsächlich gibt es hier durchaus schon achtbare Erfolge. So haben etwa die Duty-Free-Geschäfte an den Flughäfen Köln, Frankfurt und Dortmund ihre Wucherpreise abgeschafft und bieten einen halben Liter Wasser zum Preis von einem Euro an. Aber es gibt eben noch immer zu viele Flughäfen, die das lukrative Geschäft nicht aufgeben wollen. Auch der Flughafen Düsseldorf überschreitet die Preisempfehlung – und nimmt bislang das Doppelte. Dabei wäre es doch klüger, sich im Sinne der Passagiere so schnell wie möglich kundenfreundlich zu geben und die Preise zu senken. Andernfalls muss Brüssel die Warnung in eine verbindliche Verordnung ändern und den uneinsichtigen Flughäfen endlich die rote Karte für ihren dreisten Schluck aus der Pulle zeigen.