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Verdi legt am Mittwoch das Ruhrgebiet lahm

Verdi will am Mittwoch das Ruhrgebiet lahmlegen

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Foto: WAZ FotoPool
Pendler im Ruhrgebiet müssen sich für kommenden Mittwoch wohl auf Verkehrsbehinderungen einstellen: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi droht mit ganztätigen Warnstreiks. Betroffen davon dürften Busse, Straßen- und U-Bahnen in vielen Revierstädten sein.

Ruhrgebiet. 

Verdi legt das Ruhrgebiet lahm. Die Dienstleistungsgewerkschaft überzieht am kommenden Mittwoch fast ganztägig Busse und Bahnen im öffentlichen Personennahverkehr des größten deutschen Ballungsraumes mit Warnstreiks.

Das bestätigen Dortmunder Stadtwerke, die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn, die Busbetriebe für Herne und Castrop-Rauxel, die Essener Evag und die Mülheimer Verkehrsbetriebe. Für die Duisburger DVG stand am Abend die Entscheidung noch aus.

Planungen für weitere Bereiche laufen noch

Auch weitere öffentliche Bereiche sollen in die Streiks einbezogen werden. „Wir planen noch“, sagte Günter Isemeyer von Verdi Nordrhein-Westfalen der WAZ, „das kann vom Nahverkehr über die Müllabfuhr bis zu den Kindertagesstätten gehen“.

Am Montagmittag soll endgültig klar sein, wo und wann Ausstände beginnen und wie lange sie dauern.

Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent mehr Lohn

Die Warnstreiks sind die Folge der ergebnislos gebliebenen ersten Runde der Gespräche der Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes mit den Vertretern von Bund und Kommunen in Potsdam.

„Wir hatten eine klare Forderung und die Hoffnung, dass wir noch in diesem Monat zu einem Abschluss kommen können. Wir wollen schnelle Verhandlungen. Aber die Arbeitgeber haben wider Erwarten kein Angebot vorgelegt“, sagte Isemeyer. Jetzt komme es zum entsprechenden Druck der Arbeitnehmer. Die Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro für die bundesweit rund zwei Millionen Beschäftigten beim Bund und bei den Kommunen.

Warnstreiks wohl in allen Bundesländern

Der Verhandlungsführer der kommunalen Arbeitgeber, Thomas Böhle, zeigte sich über die Reaktion verwundert: „Wir hätten gerne ein Angebot unterbreitet. Aber ein verhandlungsfähiges Angebot setzt eine verhandlungsfähige Forderung voraus“. Davon aber könne beim besten Willen keine Rede sein. Auch Bundesinnenminister Hans- Peter Friedrich (CSU) nannte die Forderungen der Gewerkschaften „unrealistisch und unverständlich“.

Die Warnstreiks der nächsten Woche werden wohl alle Bundesländer erfassen. Die nächste Verhandlungsrunde wird am 12. März stattfinden. Die Kommunen haben die ersten angekündigten Warnstreiks im Arbeitskampf um höhere Löhne für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes als unangemessen bezeichnet. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte am Samstag im Deutschlandfunk, diese Ankündigung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi vor der nächsten Verhandlungsrunde sei „überraschend“ gekommen, Leidtragende seien die Bürger.