Wer die Spülmaschine richtig füllt, spart Wasser und Strom

Wer die Spülmaschine richtig füllt, spart Wasser und Strom

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Lebenseite - Spülmaschine Foto: Jakob Studnar
Jahr für Jahr werden in Deutschland etwa 100 Milliarden Gedecke an Geschirr gespült, 60 Prozent übernimmt das wertvollste Helferlein in der Küche: die Spülmaschine. Wer die Maschine richtig belädt, kann Wasser und Energiesparen. Ein Experte erklärt, wo Teller und Töpfe am besten untergebracht sind.

Essen. 

„Du spülst, ich trockne ab.“ In Millionen Haushalten hat sich diese Arbeitsteilung erledigt. Etwa 60 Prozent des dreckigen Geschirrs in Deutschland wird Schätzungen der Universität Bonn zufolge in der Spülmaschine gesäubert. Wer diese richtig belädt oder das alte Schätzchen gegen ein modernes Gerät eintauscht, spart Wasser und Energie.

Wie viel dreckiges Geschirr spülen die Deutschen?

Da kommt was zusammen: Die Sektion Haushaltstechnik der Universität Bonn geht davon aus, dass in Deutschland pro Jahr etwa 100 Milliarden Gedecke an Geschirr gespült werden, 60 Prozent davon mit der Spülmaschine. „Es gibt auch noch eine andere von der Uni Bonn veröffentlichte Zahl“, sagt Thomas Kessler vom Forum Waschen des Industrieverbandes Körperpflege und Waschmittel: 375 Milliarden Geschirrteile jährlich werden von Schmutz befreit und dabei mehr als 260 000 Tonnen Hand- und Maschinenspülmittel verbraucht.

Wie viel Wasser und Energie wird beim Spülen verbraucht?

„Je nach Spülverhalten verbraucht ein Zwei-Personen-Haushalt zwischen 2000 und 20 000 Liter Wasser pro Jahr und zwischen 90 und 500 Kilowattstunden Strom“, sagt das Forum Waschen. Wer besonders oft (zehn Spülgänge pro Woche) mit einer sehr alten Spülmaschine (25 Jahre) spült, zahlt laut Uni Bonn sogar etwa 300 Euro für Energie und Wasser. Bei acht Spülgängen pro Woche brauche eine moderne Maschine nur etwa die Hälfte der Energie.

Warum ist effizientes Beladen so wichtig für Sparfüchse?

Herstellerangaben zufolge passen in normale Maschinen zwölf Maßgedecke oder 120 Teile. „Spülmaschinen sind dafür gebaut, sie restlos vollzupacken“, so der Bund der Energieverbraucher. Da auch Töpfe und Schalen gespült werden, seien 120 Teile aber meist nicht zu erreichen.

Trotzdem lohne sich Sorgfalt beim Beladen. Wer 100 statt 80 Teile in die Maschine hineinbekomme, „spart ein Spülgang pro Woche“ und damit mehr als 10 Euro pro Jahr. Der Bund der Energieverbraucher rät auch Single-Haushalten dazu, sich so viel Geschirr anzuschaffen, dass es für eine volle Beladung einer Spülmaschine ausreicht.

Wie belade ich die Maschine?

Oben: Gläser, Tassen, Unterteller, Schalen, Kleinteile wie Saftpresse, Plastikschälchen, empfindliches Geschirr. In den oberen Geschirrkorb gehören große Messer, Suppenkellen oder Pfannenwender.

Unten: Töpfe, Auflaufformen, große Teller, Besteck im Besteckkorb. Ob nun Messer oder Gabeln mit dem Griff nach oben oder unten in den Korb gestellt werden, daran scheiden sich die Spülgeister. Das Forum Waschen empfiehlt eine Beladung, bei der zumindest Messerspitzen im Korb verschwinden. Generell gilt bei Besteck und Tellern: Diese sollten nicht ineinander liegen, da sie beim Spülen sonst nicht sauber werden. Wer beim Besteck auf Nummer sicher gehen will, kann den Besteckkorb mit einem Gitter versehen. Bei diesen passt ein Besteckteil in jedes Gitterfenster.

Was sollte ich beim Beladen noch beachten?

Selbstverständlich werden Gläser, Tassen, Schüsseln und Töpfe mit der Öffnung nach unten in die Maschine gestellt. Haben Gläser oder Tassen einen tiefen Boden, sollten sie schräg in die Maschine, damit das Wasser aus den Böden ablaufen kann. Wichtig ist auch, dass sich der Spülarm der Maschine frei bewegen kann, sonst bleibt das Geschirr dreckig. Das Forum Waschen empfiehlt: Drehen Sie vor dem Schließen der Maschine den Arm einmal per Hand.

Warum lohnt ein Blick in die Betriebsanleitung?

Das Forum Waschen erklärt: „Die Reinigungsleistung eines Spülgangs wird von vier Faktoren bestimmt: Spüldauer, Temperatur, Spülmittel und Spülstrahl. Werde ein Faktor verringert, müsse mindestens ein Faktor erhöht werden, um die gleiche Leistung zu erbringen. Sogenannte Eco-Programme tun genau das, um Energie zu sparen. Sie spülen länger bei geringerer Temperatur.