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Kekskrümel, Schokoladenflecken oder wenn es ganz dumm läuft, landet auch mal Magensäure auf den Polstern – gerade wer mit Kindern im Auto fährt, muss damit rechnen. Einige Hersteller haben Lösungen entwickelt, um dem Dreck im Wagen möglichst bequem Herr zu werden.
Brühl/Rüsselsheim.
Einmal zu stark gebremst, und schon
ist es passiert: Flatsch, da klatscht dem Nachwuchs die Eistüte aus
der Hand – und auf der Rückbank zerlaufen Erdbeere und Stracciatella.
Was für viele Autofahrer eine halbe Stunde Einsatz mit Waschschüssel
und Putzlappen bedeuten würde, ist im neuen Renault Captur schneller
erledigt: Die eigenwillige Mischung aus Van und SUV können Kunden mit
abnehmbaren Sitzbezügen ordern, die mit Reißverschlüssen auf den
Polstern befestigt sind. «Sie lassen sich im Handumdrehen abziehen
und bei 40 Grad in der Waschmaschine reinigen», erläutert
Renault-Sprecher Thomas May-Englert.
Andere Autobauer setzen auf andere Lösungen, damit der Alltag im
neuen Wagen nicht allzu schnell hässliche Spuren hinterlässt. In
Opels Flaggschiff Insignia zum Beispiel oder auch in einigen Modellen
von Jeep gibt es eine spezielle Nano-Beschichtung für die Sitzbezüge.
Sie wirkt schmutzabweisend, die Sitze sollen sich dadurch leichter
reinigen lassen. Kaffee dringe nicht so schnell in die Polster ein,
und Ketchup, der nach einem Stopp im Drive-in aus den Burgern tropfe,
sei im Nu mit einem Papiertaschentuch wieder weggewischt, sagt ein
Entwickler von Jeep.
Zierkonsolen wechseln statt putzen
Im Kleinwagenmodell Opel Adam können in der Werkstatt mit wenig
Aufwand die Zierkonsolen rund um das Armaturenbrett demontiert und
ausgetauscht werden, erläutert Pressesprecher Patrik Munsch.
Das kann
auch für die Fahrzeugpflege praktisch sein, ist aber in erster Linie
dafür gedacht, die verschiedenen Modegeschmäcker zu bedienen: «Wenn
man sich an der einen Farbe sattgesehen hat oder der Nachbesitzer
lieber einen anderen Farbton möchte, hat man den Adam so ruck-zuck
ein bisschen aufgemöbelt», sagt Munsch – fast so, als würde man im
Wagen neu tapezieren.
Andere Wege im Kampf gegen den Dreck gehen etwa Skoda und Honda.
Die tschechische VW-Tochter hat für ihr Mittelklassemodell Octavia
einen Abfalleimer entwickelt, der in die vordere Türtasche passt.
Denn wenn weniger Abfall im Auto herumliegt, sinkt auch das
Verschmutzungsrisiko. Und Honda baut in den auf dem US-Markt
angebotenen Van Odyssey als erster Hersteller einen Staubsauger fest
ein.
Staubsauger – fest eingebaut
Dieser ist unauffällig hinter der Seitenverkleidung des
Kofferraums untergebracht und wird vom Bordnetz mit Strom versorgt.
Autobesitzer können damit bis zu acht Minuten lang Kekskrümel oder
Müslireste aus den Fußräumen oder auch von den Sitzen saugen, bevor
der Schmutz in die Polster gerieben wird, so der japanische
Hersteller. Bei längeren Putzaktionen muss der Motor laufen, damit
die Starterbatterie nicht in die Knie geht.
Sicher kann man solch ein Bemühen um Reinlichkeit im positiven
Sinne für pingelig und im negativen für albern halten. Doch ein
bisschen Sauberkeit im Auto kann sich lohnen, betont Hans-Georg
Marmit von der Sachverständigenvereinigung KÜS in Losheim am See.
Spätestens, wenn man sich von einem Fahrzeug irgendwann einmal
trennen wolle, mache sich das bezahlt: «Denn beim Wiederverkauf gibt
es für Flecken auf den Sitzen genauso Abzüge wie für Kratzer oder
Beulen im Blech.» (dpa)