Mit der Versteigerung einer KZ-Uniform hat ein früherer KZ-Häftling in Groß-Britannien für Entrüstung gesorgt. Das Online-Auktionshaus Ebay hat die Auktion inzwischen gestoppt, nachdem eine britische Tageszeitung über den Fall berichtet hat. Auch andere KZ-Utensilien standen zum Verkauf.
London.
Der Internet-Marktplatz Ebay hat sich nach einer Recherche der britischen Zeitung „Mail on Sunday“ für den Verkauf von Gegenständen aus Konzentrationslagern der Nationalsozialisten entschuldigt.
Verkäufer hatten der Zeitung zufolge über Ebay unter anderem eine
KZ-Häftlingsuniform, eine Armbinde mit einem Davidsstern und andere Utensilien
feilgeboten. Ebay habe die Auktionen gestoppt und versprochen, 25.000 Pfund für
eine gemeinnützige Organisation zu spenden. Die Angebote kamen offenbar vor
allem aus Nordamerika. Unter anderem wurde in dem Bericht ein Verkäufer aus
Kanada angeführt.
Unter anderem soll eine Häftlingsuniform, die einst ein Bäcker aus
Polen im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau getragen haben soll, für
umgerechnet 11.200 Pfund (13.081 Euro) verkauft worden sein. Der britische
Parlamentsabgeordnete Gerald Kaufman, der Teile seiner Vorfahren durch
Nazi-Gewalt verloren hatte, schreibt in der „Mail on Sunday“: „Ich bin entsetzt,
dass Überbleibsel dieser Verbrechen zum Verkauf für Profitzwecke angeboten
worden sind.“ Der britische Kulturstaatssekretär Ed Vaizey forderte
Verkaufs-Webseiten dazu auf, sicherzustellen, dass solche Dinge nicht zum
Verkauf angeboten werden können. (dpa)