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Diese Internet-Trends waren 2014 der Renner

Diese Internet-Trends waren 2014 der Renner

Im Internet verbreiten sich Trends rasend schnell. Für den ein oder anderen zu schnell. Da trinken manche noch vor laufender Kamera ihr Bier auf ex, wobei sich der Rest schon längst Eiswürfel über den Kopf schüttet. Weil man da schnell den Überblick verlieren kann, nennen wir Ihnen nochmal die angesagtesten Trends des sich dem Ende nähernden Jahres.

Das Internet vergisst nie. Und somit sollte man sich immer gut überlegen, ob man einem Trend im Netz folgen will. Denn auch in diesem Jahr gab es wieder allerlei skurrile Massenbewegungen im World Wide Web. Da wurden Biergläser geext, Eiskübel über dem Kopf entleert oder halbnackte Fotos online gestellt. Der Sinn? Nicht immer klar erkennbar. Manchmal ging es aber um den guten Zweck. Wir blicken zurück auf die Internet-Phänomene des scheidenden Jahres 2014.


DUBSMASH


Sag es mit Homer Simpson oder noch besser mit Bernd Stromberg oder gar der Mutti der Nation. Es ging noch nie leichter als mit „Dubsmash“ sich Zitate von berühmten TV-Legenden oder Politikern in den eigenen Mund zu legen. Denn seit die Smartphone-App auf dem Markt ist, ist ein neuer Internet-Hype geboren. Chats werden nun nicht mehr nur mit Texten und Smileys geführt, sondern mit Kurzvideos, in denen sich die Chat-Partner selbst filmen und ihre Lippen synchron zu vorgegebenen Zitaten aus Film, Politik, Sport usw. bewegen.

Das Endprodukt sieht dabei meist witzig aus. Aber lassen Sie sich nicht dabei erwischen, wenn sie das „Dubsmash“-Video gerade erstellen. Denn Außenstehende werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit für nicht ganz zurechnungsfähig halten.


DAS SELFIE-FIEBER


In einer Zeit lange vor „Dubsmash“ machte man keine Videos von sich, sondern richtete die Kamera seines Handys auf sich – um ganz oldschool – ein Selbstporträt von sich zu schießen. Das Selfie ward geboren. Was wäre das Netz nur ohne all die schönen Schnappschüsse von unseren Freunden und Lieblingspromis wie Kim Kardashian, Justin Bieber und Co.? Schöner, mag sich manch einer spontan denken. Aber es macht uns doch auch Spaß anderen in ihre meist so herrlich gekünstelten Lach- oder Poser-Gesichter zu blicken. Das wohl berühmteste Selfie der Geschichte knipste übrigens US-Moderatorin Ellen DeGeneres. Sie schoss bei der Verleihung der Academy Awards im März 2014 ein Foto mit der Crème de la Crème Hollywoods. Neben ihr sind unter anderem Jennifer Lawrence, Meryl Streep, Julia Roberts, Kevin Spacey, Brad Pitt und Bradley Cooper zu sehen – natürlich alle mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Mit dem Promi-Bild legte sie damals sogar kurzzeitig Twitter lahm. Denn der Schnappschuss wurde in der Oscar-Nacht innerhalb von nur zwei Stunden über zwei Millionen Mal weitergeleitet. Bis heute retweeteten stolze 3,4 Millionen User das epische Oscar-Selfie.


OBEN-OHNE-BEWEGUNG


„Zeigt her eure Glocken“ oder so ähnlich muss das Motto des „#FreeTheNipples“-Protests in den sozialen Netzwerken gewesen sein. Denn bevor das Bikini-Selfie seine Kreise zog, waren blanke Brüste auf Instagram der Renner. Schade nur, dass die Richtlinien von Instagram so arg prüde sind. „Nicht mit uns“, hat sich Bruce Willis‘ Tochter Scout LaRue wohl gesagt und zum globalen Blankziehen aufgerufen. Mit gutem Beispiel ging sie dann auch voran und ließ sich barbusig in den Straßen New Yorks ablichten. Veröffentlicht hat sie das Ganze anschließend auf Twitter – Instagram ging ja nicht mehr.

Eines der bekanntesten Opfer der knallharten Boobs-Zensur war übrigens Pop-Star Rihanna. Weil die hübsche Sängerin scheinbar aus der Veröffentlichung barbusiger-Fotos auf Instagram ein Hobby entwickelte, wurde ihr Account gesperrt. Nicht einmal einen Account erstellen durfte vermutlich die textilkranke Micaela Schäfer. Damit nicht noch mehr Frauen in ihrer Freiheit der blanken Brüste beschnitten würden, solidarisierten sich weltweit hunderte Frauen mit der Protest-Aktion. Nicht alle zeigten dabei ihre nackten Brüste, aber viele deuteten es an. So ließ sich beispielsweise das Model Cara Delevingne mit zwei Taschenlampen vor ihrem Busen ablichten. Gebracht hat all das nichts. Aber immerhin ist Rihanna auf Instagram zurück – und das ganz züchtig.


ICE BUCKET CHALLENGE


„Ice Ice Baby“ wäre wohl der passende Song für die sogenannte Eiswasser-Challenge gewesen. An ihr nahm scheinbar das ganze Universum teil. Wer im August seinen Facebook-Account öffnete, der musste bei der Menge an kurzen Videos, in denen sich Leute Eiswasser aus Kübeln über den Kopf schütteten, beinahe Angst haben, dass das heimische Wohnzimmer geflutet wird. Auch bei den Promis war der Trend beliebt: Milliardär Bill Gates ließ mal nicht Geld, sondern Eis regnen, Rüpel-Star Justin Bieber warf mit Eiswürfeln statt Eiern um sich und auch Promis wie Country-Star Taylor Swift oder Facebook-Gründer Mark Zuckerberg stellten sich unter die Eisdusche.

Die deutschen Stars wollten ihre amerikanischen Kollegen natürlich nicht alleine im Eisregen stehen lassen und machten bei der Aktion kräftig mit. Mario Götze, Sabine Lisicki oder auch ihr Freund Oliver Pocher hielten der kalten Dusche stand. Ob Angela Merkel, die vom Comedian nominiert wurde, ihre Prinz-Eisenherz-Gedächtnisfrisur den Eiswürfeln aussetzte, ist indes nicht übermittelt. Sinnlos war diese Aktion übrigens nicht: Sie machte auf die Krankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) aufmerksam und sammelte Spenden in Millionenhöhe.


BANANEN GEGEN RASSISMUS


Die Banane ist nicht nur krumm, sondern war auch schon Gegenstand eines Trends im Internet. Als Barcelona-Star Dani Alves im April in der spanischen Primera Division Opfer eines rassistischen Bananenwurfs wurde, reagierte der brasilianische Fußball-Star gelassen: Er hob die gelbe Frucht auf, schälte sie und biss einmal genüsslich ab. Nach dem Spiel äußerte sich der Verteidiger zu dem Vorfall mit Humor: „Ich weiß nicht, wer die Banane geworfen hat, aber ich möchte ihm danken. Er schenkte mir Energie für zwei weitere Ecken, die zu einem Tor führten.“

Dieser humorvolle Umgang mit dem ernsten Thema Rassismus brachte ihm viele Sympathien ein. Schnell solidarisierten sich in den sozialen Netzwerken viele seiner Fußballer-Kollegen mit ihm und posteten unter den Hashtags #NoToRacism und #weareallmonkeys (#wirsindalleaffen) Bilder von sich mit Bananen. So zeigten sich internationale Stars wie Mario Balotelli, Luis Suarez oder Sergio Agüero mit der gelben Frucht. Aber auch Bundesliga-Stars wie Robert Lewandowski oder Pierre-Emerick Aubameyang und Box-Champion Wladimir Klitschko nahmen an der Aktion gegen Rassismus teil.


BIERNOMINIERUNG


Ein fragwürdiger Trend sorgte Anfang des Jahres für Aufsehen im Netz. Überwiegend junge Menschen posteten Videos von sich, auf denen sie einen halben Liter Bier „auf ex“ tranken. Nach vollendeter Aufgabe nominierten sie Freunde und Bekannte via sozialem Netzwerk und forderten sie auf, innerhalb von 24 Stunden ebenso eine Halbe zu exen. Die sogenannte „Biernominierung“ fand so großen Anklang, dass das Spiel über Wochen den Neuigkeiten-Feed auf Facebook bestimmte.

Ursprünglich wohl in Australien als harmloser Spaß gestartet, entwickelte sich das Spiel mit der Zeit bei so manchen Teilnehmern zu einem riskanten Mix aus Übermut und Leichtsinn. So kam es in der Folge der „Biernominierung“ zu mehreren Todesfällen. Teils weil die Inszenierungen der Videos immer gefährlicher wurden: Ein Ire sprang nach dem Leeren seines Bieres von einer Brücke in einen Fluss und starb. Oder weil der Alkohol immer härter wurde: Ein britischer Elite-Schüler mixte sich aus Whiskey, Wodka, Wein und Bier einen tödlichen Cocktail.

Wir dürfen gespannt sein, welche Trends uns das Jahr 2015 beschert. Und hoffen, dass nicht jeder Blödsinn die Welle durchs Netz macht.

2014-12-18 16:12:01.0