Berlin. Was ist echt in der TV-Show „Bares für Rares“ und was ist nur gestellt? Diese Frage stellten sich die Zuschauer bereits vor einigen Wochen. Damals hatte sich Goldhändler Ahmed Abou-Chaker, der bereits mehrfach in der Sendung mitwirkte, über die Menschenschlangen gewundert, die sich angeblich zum Schätzen ihrer Gegenstände in die Show begeben.
Die Vermutung lag nahe: Hier sind Komparsen am Werk. Doch das ZDF wollte davon nichts wissen und bestritt sämtliche Vorwürfe auf Facebook. Die Menschen in der Schlange seien keine Komparsen, hieß es. „Auch sie müssen sich mit ihren Objekten bewerben, auch wenn die Sachen nicht zum Verkauf kommen“, teilte das ZDF mit.
Komparsen-Gesuch aufgetaucht
Doch nun sieht die Sache wieder ganz anders aus. Auf dem Portal komparse.de ist eine Annonce zu finden, in der tatsächlich Statisten für „Bares für Rares“ gesucht wurden. Zunächst hatte die „Bild“ über den Fall berichtet. Die Anzeige stammt bereits aus dem vergangenen September.

Für etwa 4,5 Stunden Zeitaufwand wurde eine Gage von 50 Euro versprochen. Antike Gegenstände waren für die Teilnahme am Dreh offenbar nicht erforderlich. Sie wurden in der Suchanzeige zumindest nicht erwähnt.
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Die „Bild“ konfrontierte das ZDF mit dem Komparsenaufruf und erhielt eine überraschende Antwort: „Aus rein produktionellen Gründen werden im Bildhintergrund auch Komparsen eingesetzt“, heißt es plötzlich von einem Sender-Sprecher.
ZDF rechtfertigt Vorgehen
Das ZDF erklärte weiter, dass die Komparsen „nie direkte Beteiligte der in der Sendung gezeigten Expertisen und Verkaufsprozesse“ seien. Sie würden jedoch einen Vorteil bieten: „Sie stehen uns im Gegensatz zu den Besuchern, die zur Schätzung zu uns kommen, flexibel und zeitlich frei zur Verfügung“, sagte der Sprecher weiter.
Warum der Sender zuvor so vehement eine Beteiligung von Komparsen abstritt, bleibt offen. (jei)