Das hatte der „Tatort“ mit dem Mordfall Bögerl gemeinsam
Im „Tatort“ fühlt Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) Frank Holdt (Aljoscha Stadelmann) auf den Zahn.
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Im „Tatort“ wurde eine Bankiersgattin entführt und ermordet. Nicht die einzige Parallele zwischen dem „Fall Holdt“ und dem Fall Bögerl.
Berlin.
Am 12. Mai 2010 wird Maria Bögerl aus ihrem Haus in Schnaitheim bei Heidenheim entführt. Wenig später melden sich die Täter telefonisch bei ihrem Ehemann Thomas, fordern 300.000 Euro Lösegeld. Bögers Mann ist wie Frank Holdt im „Tatort“ Bankdirektor. Es ist nicht die einzige Parallele zwischen dem „Fall Holdt“ und dem Mordfall Bögerl.
Dass der aufmerksame Zuschauer des ARD-Krimis um Kommissarin Charlotte Lindholm (
Promovierte Ärztin, Schauspielerin und politisch aktiv. Maria Furtwängler ist ein Multitalent. Bilder des „Tatort“-Stars.
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In die Münchner Künstlerfamilie Furtwängler hineingeboren spielt sie als Sechsjährige im Fernsehfilm „Zum Abschied Chrysanthemen“ ihres Onkels Florian Furtwängler mit.
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Sie ist Großnichte und zugleich Stiefenkelin des Dirigenten Wilhelm Furtwängler (1886-1954), der als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts gilt.
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Während des Medizinstudiums dreht sie mit Maria Schell (r.) und Siegfried Rauch „Eine glückliche Familie“, kommt so endgültig zur Schauspielerei, hängt den weißen Kittel an den Nagel.
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Bei immer mehr Angeboten arbeitete sie irgendwann nur noch nebenbei als Ärztin. „Und da bin ich dann doch zu verantwortungsbewusst, als etwas halbherzig zu tun“, so Furtwängler. Außerdem habe sie Angst gehabt, „irgendwann vom Multitalent zur Multi-Dilettantin zu mutieren“.
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Doch sie steht nicht nur vor der Kamera, sondern ist auch sozial aktiv. Sie engagiert sich für die Hilfsorganisation German Doctors (hier zu sehen mit Norbert Lammert, Dr. Elisabeth Kauder und Dr. Harald Kischlat bei der Pressekonferenz zum 30-jährigen Jubiläum von German Doctors e.V. (ehemals Ärzte für die Dritte Welt) in Berlin, wirbt um Spendengelder und untersucht auch selbst Hilfsbedürftige.
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Mit dem Verein und ihrer Tochter Lisa gründet sie das Projekt Malisahome auf den Philippinen, das sich gegen sexuelle Ausbeutung von Mädchen und Frauen einsetzt.
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Ihr Engagement für Frauen zeigt Furtwängler auch als Schirmherrin der Konferenz Digital Life Design Women, bei der es um weibliche Führungskräfte geht.
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Sie selbst ist auch durch die Ehe mit dem Multimillionär Burda zu einer selbstbewussten Frau geworden, wie sie mal dem „Spiegel“ sagte: „Ich habe nun mal einen extrem starken und selbstbewussten Mann, in dessen Schatten man leicht zum Umfeld wird, zum Satelliten. Es klingt jetzt wahnsinnig klischeehaft, aber daraus ist möglicherweise umso mehr das Bedürfnis entstanden, mich selbst und meine eigene Welt zu finden.“
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Als sie heiraten, ist Furtwängler 25 und der Verleger gut ein Vierteljahrhundert älter. Die beiden kennen sich da schon einige Jahre, das erste Kind ist schon da, das zweite unterwegs.
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Rote Teppiche sind eigentlich nicht so ihr Ding: „Manchmal ist es schön, sich so herzurichten, aber ich finde es auch extrem anstrengend, das richtige Outfit zu finden“. Die Tochter der Schauspielerin Kathrin Ackermann verstehe nach eigener Aussage nicht allzu viel von Mode.
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Aber sie wisse mittlerweile, was ihr stehe.
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Furtwängler hat sich sowohl als Schauspielerin im Fernsehen, im Kino und ...
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... auch auf der Theaterbühne einen Namen gemacht. Diese Aufnahme zeigt sie als beschwipstes Naivchen Chris Gorman mit Kollege Pasquale Aleardi auf der Berliner Bühne des Theaters am Kurfürstendamm im Stück „Gerüchte ... Gerüchte“ im Januar 2013.
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Ob „Goldene Henne“ oder die „Goldene Kamera“ – ihr Erfolg wurde bereits mit zahlreichen Preisen belohnt.
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Doch Furtwängler scheint auch andere Seiten zu haben: Sich selbst beschreibt sie als „eher chaotisch“. Vor lauter Aufgaben vergesse sie auch mal einen Termin, suche mehrmals am Tag Handy oder Schlüssel. Und erst in diesem Jahr fiel sie mit der Aussage in einem „Stern“-Interview auf, sie habe als Schülerin gekifft und selber Cannabis-Pflanzen angebaut.
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) an den Fall Bögerl erinnert wird, ist beabsichtigt. . Wir zeigen, wann der „Tatort“ dem echten Fall verdächtig nahe kommt – und wann nicht.
Das Lösegeld
Wie im Fall Bögerl fordern die Entführer vom Bankdirektor Holdt 300.000 Euro, die er anders als im echten Fall in gebrauchten Scheinen übergeben soll. Bei der Entführung der Bankiersgattin aus Heidenheim hatten die Täter die Order gemacht, die Scheine in einer komplizierten Stückelung zu übergeben.
Das führte dazu, dass Bögerls Mann, Sparkassendirektor, es nicht schafft, die Scheine rechtzeitig an der A7 zu übergeben. Das Geld wurde nicht abgeholt. Der Kontakt zu den Entführern riss ab, von Bögerl fehlte jede Spur. Im „Tatort“ versucht Holdt zunächst noch ohne Hilfe der Polizei, das Geld zu beschaffen. Auch er kommt zu spät zum Übergabeort, weil er einen Zug verpasst – allerdings nehmen die Entführer den Kontakt zu ihm wieder auf.
Der Fundort
Doch die Hoffnung darauf, dass die Frau noch lebend gefunden wird, ist vergebens: Im weiteren Verlauf des Films ist zu sehen, wie ihre Leiche im Wald gefunden wird. Auch Maria Bögerl wurde tot am Rande eines Waldstücks gefunden.
Der Appell der Familie an die Entführer
Im „Tatort“ wendet sich die Familie von Julia Holdt in Absprache mit der Polizei mit einem Video an die Öffentlichkeit und fleht um Freilassung. Auch hier fühlt man sich als Zuschauer an den Fall Bögerl erinnert, deren Familie sich kurz nach ihrem Verschwinden in der Sendung „Aktenzeichen XY“ mit einem Appell an die Entführer richtete. „Bitte geben Sie uns unsere geliebte Mama, meine Frau, wohlbehalten zurück“, sagte Bögerls Mann Thomas damals.
Viele Zuschauer kritisierten den Auftritt der Familie Bögerl. Sie fanden die Trauer unecht, gespielt. Heute halten Experten die Entscheidung der Polizei und der Familie für unglücklich, weil dadurch Gerüchte aufkamen, die Bögerls könnten etwas mit dem Verschwinden zu tun haben. Und das – wie im „Tatort“ – nicht zum letzten Mal.
Die damalige „Aktenzeichen XY“-Aufzeichnung kann man hier noch einmal sehen:
Kurz nach dem Aufruf gehen bei der Polizei zahlreiche Hinweise ein. Doch keine der Spuren führt wie erhofft zum Täter. Im Gegenteil: Als die Polizei 2012 erneut über „Aktenzeichen XY“ die Öffentlichkeit erneut um Mithilfe bat, führte ein Mann die Ermittler mit falschen Hinweisen in die Irre, bekam dafür sogar Tausende Euro Belohnung. Er wurde später zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
Suizid des Ehemanns
Zu diesem Zeitpunkt war der Ehemann von Bögerl bereits seit knapp einem Jahr tot. Im Juli 2011 erhängte er sich – genauso wie Holdt im „Tatort“, dort allerdings in einer Gefängniszelle. Er gerät wegen eines Anrufs bei den Entführern einen Tag vor ihrem Verschwinden ins Visier von Kommissarin Lindholm, die daraufhin den Druck auf Holdt immens erhöht und dabei sogar handgreiflich wird.
Seit 2002 ermitteln für den WDR am Tatort Münster Kriminalhauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl, r.) und Gerichtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers). Jede Stadt ist anders, jedes Ermittlerteam ebenso: Unsere Fotostrecke zeigt die Ermittlerteams der meistgeguckten deutschen Krimireihe.
Foto: Markus Tedeskino / WDR
Mittlerweile hat sich der WDR-Krimi zum absoluten Kult entwickelt. Die Fans schätzen den trockenen und bissigen Humor beider Charaktere.
Foto: Willi Weber / WDR
Der Quotenhit ist aber auch zwei weiteren Figuren geschuldet: Boernes Assistentin in der Pathologie, Silke Haller „Alberich“ (Christine Urspruch) und ...
Foto: Willi Weber / WDR
... auch Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann) mit ihrer unverkennbar tiefen Stimme.
Foto: Martin Menke / WDR
In Köln ermitteln zwei Urgesteine: die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, r.) und Freddy Schenk (Dietmar Bär).
Foto: Markus Tedeskino / WDR
Das authentische Paar ermittelt bereits seit 1997.
Foto: /Martin Valentin Menke / WDR
Kommissarin Charlotte Lindholm – gespielt von Maria Furtwängler – geht als Fahnderin für das Landeskriminalamt Hannover auf Verbrecherjagd. Ihr Credo: souverän, sachlich, sportlich und eine Prise trockener Humor.
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Oft nicht vorhersehbares großes Kino: Hauptkommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) und Kommissarin Sarah Brandt (Sibel Kekilli) gingen sieben Jahre lang in Kiel dem Verbrechen auf die Spur. Doch für das Ermittlerteam ist die gemeinsame Arbeit Vergangenheit. Sibel Kekilli spielte im Juni 2017 zum letzten Mal an der Seite von Axel Milberg als Chef.
Foto: Christine Schroeder / NDR
In der Zukunft wird das Ermittler-Duo beim Kieler-„Tatort“ aus Axel Milberg alias Borowski und Almila Bagriacik alias Kommissarin Mila Sahin bestehen. Der erste Fall wird voraussichtlich 2018 ausgestrahlt. Zunächst ermittelt Borowski aber einmal allein.
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Zur 1000. „Tatort“-Episode am 13. November schickte die ARD den Kieler Ermittler Borowski und seine Hannoveraner Kollegin Lindholm gemeinsam auf eine Horrorfahrt als Geiseln. Und nicht nur diese Zusammenführung ist eine kleine Sensation. Denn: Der Jubiläumskrimi heißt wie der erste 1970 „Taxi nach Leipzig“.
Foto: Meyerbroeker / NDR
Am 29. November 1970 flimmerte „Taxi nach Leipzig“ über den Bildschirm, mit Walter Richter (r.) als Kommissar Trimmel. Bedroht wurde er von Erich Landsberger (Paul Albert Krumm).
Foto: Scharlau / NDR
Ruhrpott vom Feinsten. Ohne Schnörkel, ohne Kitsch– knallhart. Das Ermittler-Quartett (v.l.n.r.) Martina Bönisch (Anna Schudt), Peter Faber (Jörg Hartmann), Nora Dalay (Aylin Tezel) und Jan Pavlak (Rick Okon) ist auf Krawall gebürstet.
Foto: Thomas Kost / WDR
Mittlerweile außer Dienst: „Tatort“-Folge 466 „Berliner Bärchen“ war der erste gemeinsame Fall der Berliner Kommissare Felix Stark (Boris Aljinovic, l.) und Till Ritter (Dominic Raacke, M.). Das war im Jahr 2001. Im Februar 2014 lösten sie ihren letzten Fall „Großer schwarzer Vogel“.
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In keine Schublade passen die zwei neuen Ermittler aus Berlin. Ein wenig rotzig, ein wenig Härte – wie ihre Ermittlungsstadt.
Foto: Volker Roloff / rbb
Kriminalhauptkommissarin Nina Rubin (Meret Becker) hat Familie.
Foto: H. J. Pfeiffer / rbb
Anders als Kriminalhauptkommissar Robert Karow (Mark Waschke). Denn der interessiert sich auch fürs männliche Gegenüber. Eine kleine Neuheit in der „Tatort“- Ära.
Foto: Andrea Hansen / rbb
Unvergessen: Die Kult-Kommissare Horst Schimanski (Götz George, sitzend) und sein Partner Hauptkommissare Thanner (Eberhard Feik, hinter ihm stehend) ermittelten von 1981 bis 1991 im Ruhrgebiet.
Foto: Thomas R. Schumann / rbb/WDR/Bavaria
Thanner trat stets im perfekten Zwirn im und am Tatort auf, der schnoddrige Schimanski bevorzugte seine Armeejacke.
Foto: Lange / MDR/WDR
Nach dem Tod von Eberhard Feik 1994 ging das Rauhbein mit Herz in dem eigenständigen Format „Schimanski“ wieder regelmäßig auf Verbrecherjagd – diesmal solo.
Foto: WDR
In Wien muss sich die kriminelle Welt vor Chefinspektor Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Ermittlerin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) in Acht nehmen.
Foto: Petro Domenigg / ARD Degeto/ORf
Mit einer Portion Wiener Schmäh und einer gewissen Ruppigkeit gehören die beiden zum festen „Tatort“-Ensemble.
Foto: Hubert Mican / ARD Degeto/ORF
Das Erfolgsduo aus Ludwigshafen: Ulrike Folkerts überzeugt als Kommissarin Lena Odenthal bereits seit 1989. Sie ist damit die dienstälteste Kommissarin der ARD-Serie. Seit Folge zehn (1996) steht Andreas Hoppe als Kommissar Mario Kopper Lena zur Seite.
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Doch nach gut 20 Jahren hört Schauspieler Andreas Hoppe beim Ludwigshafener „Tatort“ auf. Der Halb-Italiener Kopper ermittelte als kerniger und etwas chaotischer Polizist am 7. Januar 2018 zum letzten Mal.
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Der letzte „Tatort“ mit Kopper trägt seinen Namen. Er gerät in den Fokus der Mafia, als er einem Jugendfreund helfen will.
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Nach Koppers Abschied wird Profilerin Johanna Stern (r., Lisa Bitter) eine größere Rolle einnehmen. „Sie tritt immer mehr in Erscheinung“, so Peter Boudgoust, Intendant des Südwestrundfunks (SWR).
Foto: Alexander Kluge / SWR
Til Schweiger alias Nikolas „Nick“ Tschiller ist beim Hamburger LKA, zuständig für organisiertes Verbrechen/Rauschgift.
Foto: Gordon Timpen / NDR
Unterstützung findet er in Yalcin Gümer (Fahri Yardim).
Foto: ARD
Sie feierten bereits 25-jähriges Dienstjubiläum: Publikumslieblinge Miroslav Nemec (l.) und Udo Wachtveitl alias Ivo Batić und Franz Leitmayr stehen seit 1991 als Hauptkommissare vor der „Tatort“-Kamera.
Foto: Hendrik Heiden / BR; Bavaria Fiction GmbH
Von 1981 bis 1987 ermittelte Hauptkommissar Ludwig Lenz (r., Helmut Fischer) für die Kripo München.
Foto: Foto Sessner / BR
Nach 21 Folgen fiel 2015 die letzte Klappe: Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke) ermittelten in Leipzig in 21 „Tatort“- Folgen.
Foto: Junghans / MDR/Saxonia Media
Bruno Ehrlicher (Peter Sodann, l.) und sein Kollege Hauptkommissar M. Kain (Bernd Michael Lade) ermittelten von 1992 bis 2007 in Leipzig.
Foto: Hardy Spitz / MDR
Das Bodensee-Duo um Eva Mattes alias Klara Blum und Sebastian Bezzel alias Kai Perlman ging im Dezember 2016 das letzte Mal auf Spurensuche.
Foto: Stephanie Schweigert / SWR
Mit dem Fall „Wofür es sich zu leben lohnt“ ging eine 14-jährige Ära zu Ende.
Foto: Patrick Pfeiffer / SWR
Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner spielen die Kommissare Franziska Tobler und Friedemann Berg im Tatort Schwarzwald des SWR.
Foto: SWR
Die Schauspielerin Steffi Kühnert („Timm Thaler oder das verkaufte Lachen“) steht als Kripochefin Cornelia Harms vor der Kamera.
Foto: Johannes Krieg / SWR
Seit 2010 verkörpert Ulrich Tukur den LKA-Ermittler Felix Murot. Er ermittelt allein und ohne Partner an der Seite im „Tatort“ aus Wiesbaden. Stets gut gekleidet und mit einer Spur Zynismus und Komik hat er es oft mit undurchsichtigen Fällen zu tun. Er polarisiert.
Foto: Kai von Kröcher / HR
In Weimar gehen die Hauptkommissare Kira Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) auf Verbrecherjagd.
Foto: Stephanie Kulbach / MDR/Wiedemann&Berg
Eine perfekte Symbiose aus Lässigkeit, Verschrobenheit, Witz, Tatendrang und Dialogsicherheit.
Foto: Anke Neugebau / MDR/Wiedemann u. Berg
Neues Team aus Dresden: Die Oberkommissarinnen Henni Sieland (l., Alwara Höfels) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) haben ihren Einstand 2016 erfolgreich bestanden. Zum ersten Mal in der Geschichte der Krimireihe besteht das Team ausschließlich aus Frauen.
Foto: Gordon Muehle / MDR
Doch Alwara Höfels steigt als Ermittlerin aus. Ein letzter - sechster - Krimi mit ihr an der Seite von Karin Hanczewski und Martin Brambach alias Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel soll im Mai 2018 gezeigt werden.
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Für Höfels neu ins Team kommt Cornelia Gröschel.
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Das Frankfurter Team Frank Steier (Joachim Król) und Conny Mey (Nina Kunzendorf) gehört der Vergangenheit an. Die beiden hörten im April 2013 auf.
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Vor dem Duo Steier-Mey ermittelten in Hessen Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) und Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf).
Foto: Claus Setzer / HR
Unterkühlt geht es seit 2015 in Frankfurt zu. Kommissar Paul Brix (gespielt von Wolfram Koch), ein Mann mit schwieriger Vergangenheit, und Kommissarin Anna Janneke (Margarita Broich), alleinerziehende Mutter und ausgebildete Psychologin, sind auf Verbercherjagd.
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Das bewährte Kommissarengespann Paul Stoever (Manfred Krug, r.) und Peter Brockmöller (Charles Brauer) ging von 1988 bis 2001 in Hamburg auf Verbrecherjagd.
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Die obligatorische Musikeinlage am Ende jeden Falles hatte Kultpotenzial.
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„Straßenbulle“, einer der seinen Job bei der Polizei von der Pike auf gelernt hat. So würde sich der „Tatort“-Kommissar Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) sicherlich selbst beschreiben. Unterstützung bekommt er von Oberkommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz) in Hamburg.
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Fränkisch und mit viel Lokalkolorit geht es im Tatort um die Hauptkommissare Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Felix Voss (Fabian Hinrichs) zu.
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Knallharte Realität im Stuttgarter „Tatort“. Die Kommissare Sebastian Bootz (Felix Klare, l.) und Thorsten Lannert (Richy Müller) ermitteln seit 2008.
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Nicht selten führen die Ermittlungen ins Drogen-, Waffen- und Mädchenhandel-Milieu.
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Trenchcoat und Hut waren sein Markenzeichen: Hauptkommissar Ernst Bienzle (Dietz-Werner Steck) ermittelte in 25 Fällen zwischen den Jahren 1992 bis 2007 im Schwäbischen.
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Harte Schale, weicher Kern. Seit 1997 ist die Bremer Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) im „Tatort“-Dienst. Seit 2001 ermittelt Kommissar Stedefreund (Oliver Mommsen) an ihrer Seite.
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Sozialkritisch, immer engagiert und nicht zu persönlich – das zeichnet einen guten Bremer „Tatort“ aus. 2019 will das Erfolgs-Duo seinen letzten Fall lösen. Dann sind 34 gemeinsame Auftritte im Kasten.
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In den ersten beiden Folgen 376 „Inflagranti“ und 384 „Brandwunden“ aus den Jahren 1997 und 1998 hieß ihr Gehilfe Stefan Stoll und wurde von Rufus Beck verkörpert.
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Er wurde in der dritten Episode von Heikko Deutschmann als Assistent Kraus abgelöst.
Foto: Jörg Landsberg / Radio Bremen
Zwei ganz eigene Charaktere ermitteln seit 2013 im „Tatort“ Saarbrücken: Die stark analytische und kontrollierte Hauptkommissarin Lisa Marx (Elisabeth Brück) sowie der liebenswerte und Vespa-fahrende Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow). Doch bald ist Schluss. Der letzte Fall mit Striesow kommt 2019. Dann muss ein Nachfolger her.
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Mit „Die Legende von Paul und Paula“ gelang ihm der Durchbruch: Winfried Glatzeder als Hauptkommissar Ernst Roiter brillierte gemeinsam mit Robinson Reichel als Kommissar Michael Zorowski in der Berliner Verbrecherwelt.
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In Luzern ermitteln und verhören die beiden Kommissare Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer).
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Sein Markenzeichen war die Fliege: Als Einzelkämpfer ermittelte Karl-Heinz von Hassel (r.) als Kommissar Edgar Brinkmann von 1985 bis 2001 in Frankfurt am Main.
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Bereits nach zwei Folgen wurden sie wieder in den Ruhestand geschickt: Das Erfurter-„Tatort“-Team bestand aus Kommissar Maik Schaffert (l., Benjamin Kramme) und Kommissar Henry Funck (r., Friedrich Mücke). Unterstützt wurden sie von Alina Levshin als Kommissarin Johanna Grewel.
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Wenig später wird er tot in seiner Zelle gefunden. Und es kommt heraus, dass der Anruf bei den Entführern durch falsche Uhrzeitdaten der Telefonanlage auf einen Tag vor der Tat registriert wurde. Auch hier kommt der „Tatort“ dem Mordfall Bögerl nahe: Die Ermittler gingen wegen eines ähnlichen Fehlers zeitweilig davon aus, dass die Familie vor der Tat mit den Entführern Kontakte hatte. Das nährte Gerüchte, dass sie etwas mit dem Mord zu tun haben könnten.
Der „Tatort“-Fall bleibt ungelöst – wie auch der Fall Bögerl
Keinesfalls wirkt der „Tatort“ aber wie eine plumpe Rekonstruktion des Mordfalls Bögerl. Das liegt einerseits daran, dass Autor Jan Braren das Scheitern der anfänglich zusammengeschlagenen und deshalb traumatisierten Kommissarin Lindholm in den Mittelpunkt des durchaus mitreißenden Krimis rückt. Und andererseits daran, dass viele Details, wie der Ort oder die Zusammenstellung der Charaktere nichts mit dem Originalfall gemein haben. Auch die vielen DNA-Tests, die eine prägende Rolle im Fall Bögerl spielen, kommen nicht vor.
Mit dem offenen Ende schafft Braren allerdings eine weitere Parallele. Wie es im Abspann heißt, fehle von den Tätern jede Spur – wie auch im Mordfall Bögerl. Hier nahm die Polizei im April 2017, fast sieben Jahre nach dem Mord, zwar einen Verdächtigen fest. Weil seine DNA aber nicht mit den an Bögerls Auto gesicherten Spuren zusammenpasste, wird der Mann wieder freigelassen. Einer der bekanntesten Kriminalfälle Deutschlands bleibt so wohl für immer ein Rätsel.