Düsseldorf.
Nach der Wahl von Oliver Wittke zum Generalsekretär der NRW-CDU droht im landesweit mitgliederstärksten Parteibezirk Ruhrgebiet ein Machtkampf.
Vor dem Bezirksparteitag am 10. Dezember in Mülheim wird darüber spekuliert, ob sich Wittkes neues Amt mit seinem Vorsitz in der Ruhr-CDU vertrage. Als Generalsekretär sei er in schwierigen Fragen wie der Konsolidierung der maroden Parteifinanzen oder der Listenaufstellung für Wahlen zur Neutralität verpflichtet. Wittke hatte sich zudem als einer der wenigen prominenten Christdemokraten im Mitgliederentscheid um den Landesvorsitz für Norbert Röttgen stark gemacht, doch ausgerechnet die Kreisverbände des Reviers votierten mehrheitlich für Armin Laschet.
Andererseits ist zu hören, dass Wittke mit der Rückendeckung des CDU-Chefs Röttgen im Ruhrgebiet fest im Sattel sitze. Eine Ämterkollision sei nicht zu befürchten. Kanzleramtsminister Ronald Pofalla sei schließlich jahrelang Bezirksvorsitzender am Niederrhein und zugleich Bundes-Generalsekretär gewesen.
Wittke selbst will sich in den kommenden Tagen im Bezirksvorstand zu einer erneuten Kandidatur erklären. Es wird davon ausgegangen, dass er die Machtbasis Ruhrgebiet verteidigen will.
Als mögliche Nachfolger für den Bezirksvorsitz werden der ehrgeizige Junge-Union-Chef Philipp Mißfelder, Landtags-Fraktionsvize Josef Hovenjürgen und der gewiefte Essener Ratsfraktionschef Thomas Kufen ins Spiel gebracht. Mißfelders gut organisierte Junge Union (JU) hatte es jüngst überraschend geschafft, JU-Landeschef Sven Volmering als CDU-Landesvize durchzusetzen.