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„Das ist Neuland“

„Das ist Neuland“

Raesfeld. 

„Der Ball liegt jetzt im Feld der Behörden“, beschreibt Marian Rappl den aktuellen Stand bei der geplanten 380 kV-Leitung, die auch durch Raesfeld führen soll. Amprion, Bauherr und Investor, hat bei der Bezirksregierung Münster das Planfeststellungsverfahren beantragt.

Vor einigen Tagen reichte das Unternehmen die umfangreichen Unterlagen ein, die die Beamten nun prüfen werden. „Die Genehmigungsbehörde braucht Zeit“, betont Rappl, der bei Amprion die Unternehmenskommunikation leitet. Zumal: „Die Planung ist Neuland“, denn die teils unterirdische Leitung vom Niederrhein gen Niedersachsen ist die erste ihrer Art bundesweit. Insofern betritt auch die Bezirksregierung neue Tatsachen- und Rechtsbereiche.

Geplant war ursprünglich, die gesamte Trasse bis 2015 fertig zu stellen. Aber das wird knapp. „Wir haben viel Zeit verloren“ erklärt Rappl, etwa „ein bis eineinhalb Jahre“. Denn: Als das Unternehmen eine konventionelle Freileitung bereits durchgeplant hatte, änderte der Gesetzgeber die Regeln. Amprion konnte „wieder zurück auf Los“, so Rappl, und quasi von vorne anfangen. Die Folge waren auch völlig neue Gespräche mit den betroffenen Grund-stückseigentümern, auf deren Flächen die Leitung in einer Tiefe von 1,80 Meter vergraben werden soll.

Nach Abschluss der Vorbereitungen liegen die Pläne inklusive Zeichnungen und Erläuterungen von Dienstag, 24. Januar, bis Donnerstag, 23. Februar, im Rathaus der Gemeinde vor den Räumen des Bauamts (Zimmer 113 bis 119) während der Dienststunden aus. Bis spätestens zwei Wochen nach Ablauf dieser Auslegungsfrist, 8. März, sind bei der Bezirksregierung oder bei der Gemeinde Raesfeld Einwendungen möglich.

Amprion hofft, dass die Münsteraner das Verfahren „möglichst ohne Verzögerungen“ leisten. An deren Willen hat Rappl keine Zweifel: Die Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung sei gut, „viel Erfahrung“ haben die beteiligten Beamten, lobt er. Dennoch: Wann die Bauleute anrücken, lässt sich kaum abschätzen. Wohl aber die Bauzeit: etwa ein Jahr. Der hiesige Abschnitt ist nur der Anfang der 130 Kilometer messenden Trasse.