Herscheid.
Die Reparatur der Dampflok Bieberlies bleibt für den Verein der Märkischen Museumseisenbahn (MME) immer noch eine Schreckensgeschichte ohne Ende.
Eigentlich sollte die Bieberlies schon längst wieder den Museumszug auf der Strecke zwischen Bahnhof Hüinghausen und Plettenberg-Seissenschmidt ziehen. Alle Mitglieder der Museumseisenbahn waren guter Hoffnung, bis die Kesseldruckprobe Mängel an vier so genannten Deckenstehbolzen sowie am Regler, der die Dampfzufuhr zu den Zylindern regelt, aufzeigte.
Während die Einstellungen am Regler durch die technisch versierten und fachkundigen MME-Mitglieder in Eigenarbeit behoben werden können, hoffen die Eisenbahner aus Hüinghausen, dass eine erneute Reise des Kessels zum Fachbetrieb nach Klostermansfeld in Sachsen-Anhalt vermieden werden kann und die Nachbesserungen durch den Fachbetrieb in Hüinghausen vorgenommen werden können.
„Im Rahmen der Gewährleistung wird nun mit der Fachwerkstatt ein Termin zur Nachbesserung vereinbart“, heißt es in der Pressemitteilung der Museumseisenbahn.
Dampflok aus Bruchhausen-Vilsen
Bei sonnigem Wetter wurde daher am vergangenen Sonntag zum Fahrtag in Hüinghausen die Diesellok V3 Nahmer der ehemaligen Hohenlimburger Kleinbahn als Zugmaschine aus der Wagenhalle geholt. Diese Diesellok feierte 2010 ihren 50. Geburtstag und ist trotz ihres Alters immer noch in einem tadellosen Zustand.
Da die Bieberlies nun weiter aus-fällt, wird bei den Eisenbahnern improvisiert. „Es ist noch nicht in trockenen Tüchern, aber wir stehen derzeit in Kontakt mit der Museumseisenbahn in Bruchhausen-Vilsen bei Bremen, der ersten deutschen Museumseisenbahn, um den für Juli geplanten Fahrbetrieb mit der Dampflok ‘Plettenberg’ einen Monat vorzuziehen“, berichtet MME-Vorsitzender Klaus Koopmann. Die „Plettenberg“, auch als Dampfstraßenbahn angesichts ihrer Form zu bezeichnen, fuhr vor 50 Jahren durch Plettenberg, ehe der Kleinbahnbetrieb eingestellt wurde. Zusammen mit zwei Wagen der Kreis Altenaer Eisenbahn soll die „Plettenberg“ für einige Wochen in Hüinghausen Station machen.
„Wir planen, sofern irgendwie umsetzbar, auch eine Fahrt über den Maiplatz, die damalige Wirkungsstätte der ‘Plettenberg’“, kündigt Koopmann ein besonderes Erlebnis für Nostalgiker an.