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NRW-Bahnverkehr nach Stellwerkbrand noch tagelang gestört

NRW-Bahnverkehr nach Stellwerkbrand noch tagelang gestört

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Der Brand im Stellwerk in Mülheim-Styrum brach am Sonntagmorgen aus. Die Folgen beschäftigen die Bahn und ihre Kunden auch in der neuen Woche. Foto: dpa
  • Stellwerkbrand sorgt auch weiterhin für Probleme im Bahnverkehr
  • Derzeit sei noch vollkommen offen, wann die Beeinträchtigungen behoben seien
  • Auch der Fernverkehr sei betroffen, so die Bahn

Mülheim. 

Nach dem Brand in einem wichtigen Bahn-Stellwerk im Ruhrgebiet drohen auch in den nächsten Tagen massive Einschränkungen. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn am Montag in Düsseldorf sagte, ist das Gebäude nicht betriebsbereit und die Höhe des Schadens unklar. Daher sei noch völlig offen, wann die Beeinträchtigungen behoben sind.

Betroffen ist die Hauptstrecke der Bahn zwischen Duisburg und Essen. Sehr viele Züge und Verbindungen seien betroffen, auch der Fernverkehr, sagte ein Bahnsprecher am Sonntagabend. Es kommt zu Umleitungen und Verspätungen, einige Halte entfallen.

Folgende Linien der Bahn in NRW sind betroffen:

  • RE1 fährt auf dem Regelweg. Reisende müssen sich auf Verspätungen einstellen.
  • RE2 wird in beiden Richtungen zwischen Gelsenkirchen und Duisburg über Essen-Altenessen (Ersatzhalt) umgeleitet, kein Halt in Mülheim und Essen Hbf. Ab Altenessen besteht die Möglichkeit mit U Bahn 11 und 17 oder Straßenbahn Linie 108 nach Essen Hbf.
  • RE 6 wird in beiden Richtungen umgeleitet und verkehrt zwischen Duisburg und Dortmund. Reisende mit dem Fahrtziel Essen steigen in Essen–Altenessen aus, von hier fahren die U-Bahn-Linien 11 und 17 und die Straßenbahnlinie 108 zum Essener Hauptbahnhof. Wer nach Wattenscheid will, steigt in Gelsenkirchen aus. von hier fahren die Buslinien 302 und 389 zum Hauptbahnhof. Wenn es nach Bochum gehen soll, bitte in Herne aussteigen, von hier fährt die U-Bahn-Linie 35 zum Bochumer Hauptbahnhof.
  • RE11 verkehrt auf dem Regelweg. Reisende müssen sich auf 15 bis 20 Minuten Verspätung einstellen.
  • S1 fährt im 40-Minuten-Takt auf dem Regelweg. Jede zweite Bahn wird zwischen Essen Steele und Düsseldorf Unterrath (in beiden Richtungen) ohne Zwischenhalt umgeleitet.
  • S2 verkehrt auf dem Regelweg.
  • S3 entfällt auf dem Abschnitt Essen–Oberhausen. Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Oberhausen Hbf und Essen Hbf sowie zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf
  • Fernverkehr: IC und ICE werden großräumig umgeleitet – über Gelsenkirchen Hbf, beziehungsweise Wuppertal Hbf. Die Haltepunkte Bochum Hbf und Essen Hbf entfallen.
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Wegen des Stellwerks-Ausfalls können die Züge auf der Strecke zwischen Essen und Duisburg laut einem Bahnsprecher nur „mit stark verminderter Geschwindigkeit“ fahren – Verspätungen sind also unausweichlich. Für RE1 und RE11 geht die Bahn von Verzögerungen von 15 bis 20 Minuten aus.

Die Trasse von Köln über Düsseldorf, Duisburg und Essen nach Dortmund gilt als eine der am stärksten belasteten Schienenstrecken der Welt. Dort verkehren normalerweise zahlreiche S-Bahn- und Regional-Express-Linien sowie ICE- und IC-Züge.

Feuer im Bahn-Stellwerk brach am Sonntagmorgen aus

Der Brand war nach Angaben der Feuerwehr am Sonntag um 7.40 Uhr ausgebrochen. Ein Stellwerksmitarbeiter roch den Brand, informierte die Feuerwehr und brachte sich in Sicherheit. Im Stellwerk wurden Deckenverkleidungen entfernt, um an alle Brandnester zu gelangen. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort.

Am Nachmittag waren die Löscharbeiten beendet. Völlig unklar war aber noch die Brandursache. „Das ist nur das zweite Problem. Derzeit versuchen wir vor allem, möglichst viele Bahnen fahren zu lassen“, sagte ein Bahnsprecher am Abend. (dpa/we)