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Duisburger Bürger erfassen mögliche Problemhäuser in Marxloh

Duisburger Bürger erfassen mögliche Problemhäuser in Marxloh

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Foto: Funke Foto Services
Die Interessengemeinschaft Kreuzeskirchviertel hat leerstehende und wenig genutzte Wohnimmobilien in Marxloh erfasst. Duisburger fordern Gebäude-Tüv.

Marxloh. 

Die Interessengemeinschaft (IG) Kreuzeskirchviertel hat dem städtischen Beigeordneten Carsten Tum eine Liste mit 70 potenziellen Problemhäusern übermittelt. Erfasst sind auf der Liste laut Martin Stockbauer, Sprecher der Interessengemeinschaft, leer stehende oder fast leer stehende Wohnhäuser in Marxloh.

Diese bezeichnet Stockbauer als „potenzielle Schläfer“, weil nach Meinung der IG-Mitglieder die Gefahr besteht, dass windige Geschäftsleute in den oft sanierungsbedürftigen Häusern rumänische oder bulgarische Familien unterbringen könnten.

Geschäftsmodell mit Problemhäusern

„Es hat sich in den vergangenen Jahren ein Geschäftsmodell entwickelt, dessen Sinn darin besteht, möglichst viele Menschen in möglichst heruntergekommenen Häusern für viel Geld hausen zu lassen“, sagt Stockbauer, „und wir hoffen dass die Stadt Duisburg diese Entwicklung mit Hilfe der vorgelegten Liste stoppt oder eindämmt.“

Die Liste der Häuser, die von den Mitgliedern der IG in Eigenregie ermittelt wurden, glichen Stockbauer und Co. mit einer Liste der EG DU aus dem Jahre 2014 ab. Darauf sind Häuser erfasst, die im Rahmen einer Begehung wegen Totalleerstand, Teilleerstand, Überbelegung oder starkem Verfall auffällig wurden.

Insgesamt vermutlich über 100 Wohnhäuser

„Die Liste, die wir Herrn Tum geschickt haben, hat es in dieser Vollständigkeit noch nicht gegeben“, sagt Stockbauer. Der ist sich aber sicher, dass es trotz aller Sorgfalt bei der Recherche, eine Dunkelziffer potenzieller Problemhäuser in Marxloh gibt: „Wir reden insgesamt vermutlich über 100 Wohnhäuser.“

Stockbauer und die Mitglieder der Interessengemeinschaft hoffen darauf, dass die Kommune mit den Eigentümern der betreffenden Häuser Kontakt aufnimmt: „In dem Anschreiben der Kommune sollten die Eigentümer erst einmal darauf hingewiesen werden, dass das jeweils benannte Haus städtischen Mitarbeitern bei einer Ortsbegehung negativ aufgefallen ist“, sagt Stockbauer.

Interessengemeinschaft kann Kontaktaufnahme nicht leisten

Die Kontaktaufnahme könne die Interessengemeinschaft nicht leisten, sagt der Sprecher im Gespräch mit der Redaktion: „Sie hatten dies in ihrer Zeitung berichtet, es trifft aber nicht zu: Wir kontaktieren die Eigentümer nicht, die Kontaktaufnahme mit den Eigentümern muss von der Stadt kommen.“

Die Kommune solle darüber nachdenken, ob leerstehende Wohngebäude bei Neuvermietung künftig einem „Gebäude-Tüv“ unterzogen werden, regt Stockbauer an. Sanitäranlagen, Elektroinstallation und Heizung sollten da begutachtet werden: „Dies würde Eigentümer zwei Mal darüber nachdenken lassen, in ein windiges Geschäftsmodell mit EU-Neubürgern auf Matratzen einzusteigen.“

Carsten Tum hat der IG den Eingang der Liste bestätigt.