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Urlaub am Mittelmeer: Unfassbares Flammen-Fiasko! Experten sprechen von „historischer Hitzewelle“

Urlaub am Mittelmeer: Unfassbares Flammen-Fiasko! Experten sprechen von „historischer Hitzewelle“

Ätna bei Catania
Urlaub am Mittelmeer: Die Großstadt Catania ist vom Feuer betroffen - im Hintergrund: der Ätna. Foto: imago/independent photo agency

In den meisten deutschen Bundesländern sind noch Sommerferien. Zahlreiche Menschen hat es in den Urlaub am Mittelmeer gezogen. Doch dort herrschen in einigen beliebten Regionen zurzeit katastrophale Zustände.

Wer also noch einen Urlaub am Mittelmeer plant, sollte jetzt genau aufpassen: Denn sowohl in Italien als auch in der Türkei toben verheerdende Waldbrände.

Urlaub am Mittelmeer: Ferienanlage brennt ab

So sind auf der beliebten italienischen Ferieninsel Sizilien gerade mehr als 800 Menschen im Einsatz, um gegen das Feuer zu kämpfen. Das teilte die Feuerwehr am Sonntag mit. In den zurückliegenden zwölf Stunden seien die Helfer mehr als 230 Mal wegen Buschfeuern ausgerückt. Landesweit flogen Löschflugzeuge aus der nationalen Flotte Einsätze im Kampf gegen die Flammen.

Besonders stark betroffen war die Region um die Großstadt Catania. Die Stadt ist ein beliebtes Anflugsziel für Ferienflieger.

In der Stadt war zudem eine Ferienanlage besonders betroffen. Bürgermeister Salvatore Pogliese schrieb auf Facebook von „komplett zerstörten“ Bereichen im Süden der Stadt.

Auf Sizilien herrschten in den vergangenen Tagen Temperaturen um 40 Grad Celsius. Wegen Trockenheit, Hitze und starken Winden verbreiteten sich die Flammen rasch. Einige Feuer wurden auf Brandstiftung zurückgeführt.

Und zu allem Überfluss spuckt auch Siziliens Wahrzeichen, der Vulkan Ätna, wieder Feuer. Das faszinierende Naturschauspiel sorgte für eine rund fünf Kilometer hohe Rauchwolke – gemessen vom Meeresspiegel aus.

Im Gegensatz dazu kämpft der Norden des beliebten Urlaubslandes mit heftigen Regenfällen. Vollgelaufene Keller, Überschwemmungen und umgestürzte Bäume prägen dort zurzeit das Bild. Besonders gefährdet: Die Voralpenregion im Norden der Lombardei und das Gebiet rund um den bei den Reichen und Schönen beliebten Comer See.

Urlaub am Mittelmeer: Sechs Tote in der Türkei

In der Türkei müssen derweil Touristen und Einwohner evakuiert werden. So wurde im Touristenort Bodrum laut dem Sender CNN Türk ein ganzes Viertel evakuiert, da die Flammen durch starke Winde aus dem nahe gelegenen Bezirk Milas angefacht wurden. 540 Menschen mussten demnach per Boot in Sicherheit gebracht werden, weil die Straßen nicht mehr benutzbar waren.

Auch im Urlaubsort Antalya gab es laut dem Sender NTV Evakuierungen. Bei den vor fünf Tagen ausgebrochenen Bränden im bei Touristen beliebten Süden der Türkei sind bislang sechs Menschen ums Leben gekommen.

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Das ist die Türkei:

  • ein vorderasiatisches Land, die eine lange Küste am Mittel- und am Schwarzen Meer hat
  • Hauptstadt Ankara
  • rund 82,2 Millionen Einwohner (Stand 2019), 783.562 Quadratkilometer groß
  • Gründung am 29. Oktober 1923 als Rechtsnachfolger des Osmanischen Reichs unter Mustafa Kemal Atatürk

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Für die Türkei sind es die schlimmsten Brände seit gut einem Jahrzehnt. Seit Jahresbeginn wurden nach Behördenangaben fast 95.000 Hektar Fläche durch Brände zerstört – in den Jahren 2008 bis 2020 waren es im selben Zeitraum durchschnittlich nur rund 13.000 Hektar.

107 der 112 Waldbrände sind laut dem türkischen Minister für Land- und Forstwirtschaft, Bekir Pakdemirli, inzwischen unter Kontrolle. In den Touristenregionen Antalya und Mugla wüten die Brände, angefacht durch Winde und Hitze, aber immer noch.

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Im vergangenen Monat waren die Temperaturen in der Türkei auf Rekordwerte geklettert: Im anatolischen Cizre wurden am 20. Juli 49,1 Grad gemessen. Und die Hitze wird voraussichtlich anhalten: Am Montag wird in Antalya eine Temperatur von 40 Grad erwartet.

Urlaub im Mittelmeer: Auch in Griechenland kommt es zu Bränden

Auch in Griechenland brachen wegen der Trockenheit viele Brände aus. Mindestens 16 Menschen wurden wegen Atemwegsbeschwerden in Krankenhäusern der Halbinsel Peloponnes behandelt, wie das Staatsfernsehen berichtete. Mehrere Häuser nahe der Kleinstadt Egion wurden zerstört. Die Brände wurden am Sonntagmorgen eingedämmt.

Unterdessen dauert die „historische Hitzewelle“ – von der viele Meteorologen sprechen – an. Nachdem die Hitze in den vorigen Tagen bis 43 Grad erreichte, wurden am Sonntag in Griechenland Temperaturen um 45 Grad erwartet. Nachts lagen die Werte vor allem in den Ballungszentren über 30 Grad. Städte öffneten klimatisierte Hallen für die Einwohner, die zu Hause keine Klimaanlage haben.

Eins ist klar: Einen Urlaub im Mittelmeer sollte man sich aktuell gut überlegen. (dpa/evo)