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Wie Sie ihrem Kind die Angst vor der Impfung nehmen können

Kindern eine Impfung ohne Angst ermöglichen

Viele Kinder haben Angst vor Spritzen und den Schmerzen bei einer Impfung. Kanadische Forscher haben jetzt herausgefunden, wie Angst und Schmerz verringert werden können. Ein Patentrezept gibt es nach wie vor nicht, jedoch zahlreiche Hilfestellungen.

Düsseldorf. 

Kinder haben oft vor Spritzen Angst. Durch Impfungen sind manche Kids so traumatisiert, dass sie sich viele Jahre vor weiteren Injektionen fürchten. Doch es gibt ein paar Dinge, die das verhindern können oder zumindest den Schrecken mindern, wie jetzt Forscher der kanadischen Universität von Toronto herausgefunden haben.

Kein Patentrezept

Sie analysierten 71 Studien zur Schmerzlinderung, an der insgesamt 8.050 Kinder teilgenommen haben. Dabei wurden 17 Thesen überprüft, was helfen könnte: vom Reiben der Injektionsstelle über die Sitzposition des Kindes bis hin zu Atemtechniken. Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin ‚Canadian Medical Association Journal‘ berichten, gibt es kein Patentrezept, aber Hilfestellungen.

So soll bei Säuglingen das Stillen kurz vor und nach der Impfung schmerzlindernd wirken. Wird ein Baby nicht gestillt, hilft alternativ eine Zuckerlösung, bestehend auf einem Zuckerwürfel und zwei Teelöffel Wasser, die wie die Muttermilch kurz vor und nach der Injektion verabreicht werden sollte. Älteren Kindern hilft dagegen eine aufrechte Sitzhaltung. Sie verringert die Angst und stärkt die Zuversicht.

Hautkühlung nicht wirksam

GrippeEin Reiben der Haut nahe der Einstichstelle vor und während der Injektion dämpft ebenfalls das Schmerzempfinden. Anschließend sollte die Stelle oder die nähere Umgebung, an der das Serum verabreicht wurde, aber nicht mehr gerieben werden, weil dies die Nebenwirkungen des Impfstoffes verstärken kann. Dagegen reduziert eine Placebo-Creme oder ein Pflaster auf der Einstichstelle den Impfschmerz, ohne die Wirksamkeit der Impfung zu beeinträchtigen.

Eine Erleichterung für die Kinder sind zudem Ablenkungsmanöver seitens der Eltern oder des Arztes. Gut funktionieren beispielsweise Seifenblasen oder Windräder zu pusten oder langsames Atmen. Als nicht wirksam stellten sich die Hautkühlung und die einnehmbaren Schmerzstiller heraus. (mp)