Wie man die richtige Pflege für die eigene Haut findet
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Die Auswahl an Pflegeprodukten für die Haut ist groß. Doch Vorsicht: Nicht jede Creme ist auch für jeden Hauttyp geeignet. Während trockene Haut beispielsweise viel Fett braucht, sollten Menschen mit fettiger-feuchter Haut unbedingt auf die Zugabe verzichten. Wir geben Tipps.
Berlin.
Ob Gesichtswasser oder Anti-Aging-Creme – nicht jedes Produkt, das der Haut guttun soll, ist das richtige für den eigenen Hauttyp, betont der Berliner Hautarzt Martin Miehe. Denn jede Haut ist anders beschaffen. „Ärzte – und auch Kosmetiker – unterscheiden in Sachen Haut verschiedene Grundtypen, die zum großen Teil in den Genen liegen“, sagt Miehe, der auch im Berufsverband Deutscher Dermatologen engagiert ist.
Normalhaut: Eher selten und vor allem bei Jüngeren gäbe es die genügsame „Normalhaut“: Sie ist feinporig, zart und geschmeidig, fettet nicht nach und spannt auch nicht. Zur Körperreinigung genüge für diese Haut ein mildes Syndet oder Duschgel mit einem pH-Wert unter Fünf, für das Gesicht reichten Wasser oder eine Öl-in-Wasser-Reinigungsmilch.
Trockene Haut braucht viel Fett
Trockene Haut: Sie verfügt über wenig Talgdrüsen verfügt und sollte mit Emulsionen mit hohem Fettanteil gepflegt werden. „Sie wird leicht rauh und fleckig, spannt und zeigt schnell kleine Rötungen und Einrisse.“ Waschen und duschen sollten Betroffene nur äußerst sparsam, denn jeder Kontakt mit Wasser oder gar Seife trocknet die Haut weiter aus.
„Für’s Gesicht verwenden Sie bitte nur Reinigungsmilch mit erhöhtem Fettanteil, für den Körper nur Duschöle“, rät Dermatologe Miehe. Harnstoffhaltige Cremes erhöhen darüber hinaus die Fähigkeit der Haut, Wasser zu binden. Wer Gesichtswasser verwenden möchte, sollte darauf achten, dass kein Alkohol, sondern nur beruhigende und entzündungshemmende Wirkstoffe wie Kamille, Allantoin oder Bisabolol enthalten sind.
Bei fett-feuchter Haut auf Duschöle verzichten
Fett-feuchte Haut: Sie produziert Talg in großen Mengen – vor allem an Kopf, Brust und Rücken, berichtet Miehe. „Sie ist in der Regel großporig, schlecht durchblutet und manchmal mit Pickeln übersäht, dafür aber sehr widerstandsfähig.“ Zur Reinigung empfiehlt der Hautexperte Syndets mit einem pH-Wert unter fünf oder Reinigungsgels, „auf keinen Fall Duschöle“. Miehe empfiehlt auch regelmäßige Peelings, die Mitesser öffnen und überschüssiges Hautfett entfernen. Gesichtswasser darf bis zu 30 Prozent Alkohol enthalten, am besten auch antibakteriell wirkenden Harnstoff und entzündungshemmende Wirkstoffe wie Kamille, Allantoin und Bisabolol.
– Mischhaut: Da es aber nicht nur die genannten drei Grundtypen sondern auch jede Menge Mischformen gibt, sollte man sich die eigenen einzelnen Hautzonen genau ansehen, meint Miehe. So neigten viele Menschen mit ansonsten normaler oder trockener Haut in der so genannten „T-Zone“ (Kinn-Nase-Stirn) zu verstärkter Fettproduktion: „Das muss man dann bei der Pflege berücksichtigen.“
Berufsverband Deutscher Dermatologen gibt weitere Tipps
Im allgemeinen gelte aber: „Je älter ein Mensch wird, desto schwerer tut sich die Haut, Talg zu produzieren und Wasser zu binden, und desto wichtiger wird die Pflege mit rückfettenden Substanzen.“ Bei Emulsionen sollte man laut Miehe beachten: Eine Öl-in-Wasser-Emulsion (auf der Packung meist abgekürzt mit O/W) enthält Öltröpfchen, die von Wasser umschlossen sind. „Dieser Emulsionstyp birgt im Allgemeinen weniger Fett als die stark rückfettenden Wasser-in-Öl-Emulsionen (W/O), bei denen der Öl-Anteil überwiegt.“
Unter der Rubrik „Ratgeber Haut“ informiert der Berufsverband der Deutschen Dermatologen unter uptoderm.de zum Thema Hautpflege, ebenso das Internetportal hautstadt.de, wenn man das Suchwort „Hautpflege“ eingibt. (dapd)