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Welche Ärzte bei Zungenbrennen helfen können

Welche Ärzte bei Zungenbrennen helfen können

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Zungenbrennen oder Glossodynie befällt bis zu jeden zwanzigsten Erwachsenen. Die Gründe, sowie die Lösungen dafür sind vielschichtig. Wie und in welcher Reihenfolge Sie dagegen vorgehen können, erfahren Sie hier.

Köln. 

Unter dem Phänomen des Zungenbrennen (Glossodynie) leiden zwischen zwei und fünf Prozent der Erwachsenen in Deutschland. Um das Brennen und Kribbeln etwas zu lindern, ist eine sorgfältige Mundhygiene wichtig. Manchen Patienten helfen auch Mundspülungen mir kühlem Salbeitee oder Salzwasser. Auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung trägt zur Verringerung der Beschwerden bei. Alkohol und Nikotin sollten dagegen vermieden werden, da diese nicht nur lokal zusätzlich reizen, sondern auch die Speichelproduktion negativ beeinflussen. Das Gleiche gilt für stark gewürzte und saure Lebensmittel, die die Mundschleimhaut reizen könnten. Die Gründe für diese Empfindung können vielfältig sein.

Zahnarzt aufsuchen

Zunächst sollte ein Zahnarzt aufgesucht werden, da Mund- und Zahnprobleme als Auslöser die naheliegenden sind. So können die Reizungen der Zunge durch defekte Zahnprothesen, scharfe Zahnkanten, ein Zungenpiercing, generelle Entzündungen der Mundschleimhaut oder Knirschen sowie Pressen mit den Zähnen ausgelöst werden. Stellt der Zahnarzt eine solche Reizung fest, wird er diese in seiner Behandlung beheben. In der Regel klingen die Symptome rasch ab. Sind jedoch Ursachen auszuschließen, die in den zahnmedizinischen Bereich fallen, kann ein Hautarzt (Dermatologe) weiterhelfen. Denn für das Zungenbrennen können auch ein Pilzbefall der Mundhöhle, Herpesinfektionen oder Allergien verantwortlich sein. Besonders häufig fällt das Auftreten der Beschwerden mit den beginnenden Wechseljahren zusammen, weshalb Frauen deutlich häufiger von der Glossodynie betroffen sind als Männer. In diesen Fällen ist dieses Zungenbrennen überwiegend auf den hormonellen Einfluss zurückzuführen. Auch können Schwangerschaft, Erkrankungen des Stoffwechsels wie Diabetes, Erkrankungen der Speicheldrüsen, Autoimmunerkrankungen oder Probleme mit der Verdauung, darunter die Refluxkrankheit, zu diesem Brennen führen.

Auch Stress führt zum Burning-Mouth-Syndrom

Als weiterer möglicher Auslöser kommen die Nebenwirkungen von Arzneimitteln wie ACE-Hemmer und Antidepressiva in Frage. Zudem tragen Alkohol und suchterzeugende Medikamente zu den unangenehmen Symptomen bei. Die Praxis zeigt, dass oftmals auch ein Zusammenspiel mehrerer Krankheiten und Einflüsse zu einer Glossodynie führt. Zwar kann es etwas dauern, bis die wahre Ursache festgestellt wird, aber dann können die Beschwerden vom jeweiligen Arzt gezielt und erfolgreich behandelt werden. „Wird hier keine genaue Ursache gefunden, müssen psychische Ursachen in Betracht gezogen werden und eine psychotherapeutische Behandlung einsetzen“, erklärt Joachim Hoffmann von der Initiative proDente. Seelische Faktoren, wie Stress, Depression oder Folgen der Wechseljahre können das sogenannte Burning Mouth Syndrom auslösen. In besonders schweren Fällen ist die Behandlung in einer auf chronische Schmerzen spezialisierte Klinik erforderlich. (mp)