Lesebrillen gibt es mittlerweile in Supermärkten oder sogar an Tankstellen zu kaufen. Das mag praktisch sein, doch Klaus Heckmann, Landesvorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte in Hessen warnt: Auf Dauer angewendet könnten diese Fertigbrillen zu Leseproblemen und Kopfschmerzen führen.
Wiesbaden.
In vielen Supermärkten, Drogerien oder sogar Tankstellen kann man für wenig Geld Lesebrillen kaufen. Diese Fertigbrillen haben auf beiden Gläsern die gleiche Stärke und werden ab der Dioptrienstärke +1 in Abstufungen von 0,5 Dioptrien bis +4 Dioptrien angeboten. „Der Kauf solcher Brillen ist praktisch und günstig, aber keine Dauerlösung“, sagt Klaus Heckmann, Landesvorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte in Hessen.
Wer seine Brille verloren habe oder im Strandurlaub die eigene Brille schonen wolle, könne übergangsweise auf die günstigen Supermarktbrillen zurückgreifen, sagt der Augenarzt aus Wiesbaden: „In Ausnahme- oder Notfallsituationen sind diese Modelle absolut in Ordnung.“ Dauerhaft angewendet könnten die Fertigbrillen jedoch zu Leseproblemen, Ermüdungserscheinungen oder Kopfschmerzen führen.
Sehstärke auf beiden Augen meist verschieden
Die Ursache liege in der fehlenden Anpassung der Brillengläser, erklärt der Experte: „Die wenigsten Menschen haben auf beiden Augen die gleiche Sehstärke, brauchen also eine individuell angepasste Brille, die vom Optiker oder Augenarzt korrekt vermessen wurde.“ Häufig würden auch andere Sehfehler vorliegen, die bei der Wahl einer Brille berücksichtigt werden müssten. „Das können nur Qualitätsbrillen leisten, die die Sehstärke und die Bedürfnisse des jeweiligen Trägers berücksichtigen“, sagt Heckmann. (dapd)
2012-02-24 07:34:36.0