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Trickfilme nehmen Kindern die Angst vor Spritzen und Narkose

Trickfilme nehmen Kindern die Angst vor Spritzen und Narkose

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Vertrauen und Ablenkung: Ärzte setzen auf diese Kombination, wenn Kinder eine Spritze bekommen oder gar in Narkose versetzt werden sollen. Besonders Trickfilme sind geeignet, Kindern die Angst zu nehmen, so Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

Nürnberg. 

Kindern kann die Angst vor einer Spritze oder Operation am besten genommen werden, wenn sie mit Trickfilmen abgelenkt werden. Eine aktuelle Studie zeige, dass moderne Medien – Smartphone und Tablet-PC – selbst schwierige Kinder erfolgreich ablenkten, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).

Bei 80 Prozent der ängstlichen Kinder konnten Anästhesisten demnach die Narkose auf diese Weise ohne Maske einleiten. „Bis zu 60 Prozent aller Kinder haben Angst vor einem operativen Eingriff“, heißt es in der Pressemitteilung. Sie seien vor einer Narkose unruhig, ließen sich „nur unwillig von ihren Eltern trennen, geschweige denn, eine Spritze geben“.

Kaum bemerkt

Damit das Team eine Operation sicher durchführen könne, gelte es, Vertrauen zu Kind und Eltern aufzubauen, rät der Berliner Anästhesist Mario Eggers. Er habe gute Erfahrungen damit gemacht, dass Kinder bereits beim Abholen in den Operationssaal ein Smartphone oder Tablet-PC bekommen, worauf ein bei Kindern beliebter Trickfilm läuft. „Während sie wie gebannt den Film schauten, konnten wir sie problemlos an den Überwachungsmonitor anschließen.“

Um die Schmerzen des Einstichs zu lindern, trugen die Ärzte zuvor eine Creme mit einem lokal wirksamen Anästhetikum auf die Haut auf. „Meist haben die Kinder die Venenpunktion nicht einmal bemerkt oder kommentiert“, berichtet Eggers. Die gleichen positiven Erfahrungen haben Anästhesisten nach Angaben des DGAI in Münster gemacht.

Der wissenschaftliche Arbeitskreis Kinderanästhesie der DGAI hat für Eltern eigens eine Broschüre entwickelt, die über Vorbereitung, Ablauf und Sicherheit einer Anästhesie bei Kindern informiert. Interessierte können sie bei der DGAI bestellen. (dapd)