Paraffin findet in vielen Pflegeprodukten Verwendung, doch der aus Erdöl gewonnene Stoff ist nicht unumstritten. Experten warnen, dass sich Paraffin nur als Film auf die Haut lege und von dieser nicht aufgenommen werde, so dass die natürlichen Regenerationsmechanismen der Haut gestört werden.
Düsseldorf.
Seine Bezeichnungen sind so vielfältig wie seine Verwendungsmöglichkeiten: Paraffin findet sich je nach Art seiner chemischen Zusammensetzung zum Beispiel unter den Namen Paraffinum liquidum, Petroleum, Petrolatum, Isoparaffin, Ceresin, Microcrystalline Wax (Vaseline), Mineralwachs/öl oder Ozokerite in vielfältigen kosmetischen und medizinischen Produkten.
Seine Eigenschaften werden hoch geschätzt. Paraffin, ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung, hat zahlreiche Vorzüge, auf die Kosmetikindustrie aber auch Hersteller medizinischer Salben nicht gerne verzichten möchten. Es ist lange haltbar, wird nicht ranzig, hat eine filmbildende, schützende Wirkung, verleiht Glanz und Konsistenz. Zudem ist es ungiftig, geruch- und geschmacklos, wasserabstoßend und mit allen Fetten und Wachsen verschmelzbar.
Verstopfung der Poren
Dass es zudem noch wesentlich preiswerter ist als zum Beispiel pflanzliche Fette und Öle, macht Paraffin derart beliebt, dass es aus der Zutatenliste der meisten Pflegeprodukte nicht wegzudenken ist. Allerdings sind die unerwünschten Wirkungen von Paraffinen als Bestandteil von Pflegeprodukten nicht unumstritten.
Experten warnen schon länger davor, dass sich das wasserunlösliche Paraffin lediglich als Film auf die Haut legt. Die Haut kann den Stoff nicht aufnehmen. Dies vermittelt zwar ein weiches, entspanntes Hautgefühl, schadet bei häufiger Anwendung der Haut aber letztendlich mehr als es Nutzen bringt, da die Poren verstopfen und zudem die natürlichen Regenerationsmechanismen der Haut gestört werden.
Auf lange Sicht kann durch die Verwendung dieser Kosmetikprodukte das forciert werden, was eigentlich verhindert werden soll: Die Haut trocknet aus, es kann zur vermehrten Bildung von Falten kommen. Dabei spielt der Preis der Pflegeartikel keine Rolle.
Pflanzliche Öle als Alternative
Wer auf Paraffin in seiner Kosmetik verzichten will, aber seine Haut besonders jetzt im Winter vor Kälte und Trockenheit schüzten möchte, kann auf Produkte zurückgreifen, die auf der Basis von pflanzlichen Ölen und Wachsen hergestellt sind. Nachtkerzenöl und Avocadoöl aber auch Wachse wie Jojobaöl (Jojobaöl ist entgegen landläufiger Meinung ein Wachs!) besitzen alle Eigenschaften, die sie für eine Verwendung in Pflegeprodukten mehr als geeignet machen. Dass sie zudem auch noch wertvolle Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe enthalten, spricht für sich.
Noch ein Punkt spricht übrigens für die Verwendung von Produkten ohne Paraffin: Paraffine aus Pflegeprodukten gelangen bei jedem Duschen und Waschen ins Abwasser. Da sie ein Erdölnebenprodukt sind, sind sie nicht biologisch abbaubar. Bei der Verwendung von Pflegprodukten auf Basis pflanzlicher Rohstoffe, schützt der Verbraucher also auch seine Umwelt. (mp)