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Nach Penis-Transplantation: Tätowierung soll die Hautfarbe anpassen

Nach Penis-Transplantation: Tätowierung soll die Hautfarbe anpassen

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HANDOUT - Einem Ärzteteam der Universität Stellenbosch in Südafrika und dem Tygerberg Academic Hospital gelang es kürzlich, einen Penis zu transplantieren. Nach der Penis-Transplantation soll eine Tätowierung die Hautfarbe des Genitals farblich an die des Patienten anpassen. (zu dpa "Nach Penis-Transplantation: Tätowierung soll Hautfarbe anpassen" vom 24.05.2017) ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der Berichterstattung und nur mit Nennung "Foto: Stellenbosch University/dpa" Foto: Stellenbosch University +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
  • Penis-Transplantationen sind selten
  • In Südafrika hatten Spender und Empfänger nun auch noch unterschiedliche Hautfarben
  • Eine Tätowierung soll helfen

Stellenbosch. 

Ein transplantierter Penis soll mit Hilfe einer Tätowierung an die Hautfarbe des Empfängers angepasst werden. Ein 40-jähriger schwarzer Patient hatte in Südafrika das Geschlechtsteil eines weißen Spenders bekommen, wie der Leiter der plastischen Chirurgie der Universität von Stellenbosch, Alexander Zühlke, am Mittwoch sagte. Die Operation am Sonntag sei erfolgreich verlaufen.

In sechs bis acht Monaten werde der Penis medizinisch tätowiert, um das helle Genital an die dunklere Hautfarbe des Patienten anzupassen, sagte Zühlke. Demnach verläuft eine medizinische Tätowierung ähnlich wie eine normale – die Pigmenttöne werden in die Haut eingebracht. Medizinische Tätowierungen würden etwa eingesetzt, um Pigmentierungsunterschiede auszugleichen oder nach einer Operation Brustwarzen wiederherzustellen.

Penis-Transplantationen sind selten

Dem Patienten habe man vor der Transplantation erklärt, dass das Spenderorgan weiß sei, sagte Zühlke. Der 40-Jährige habe kein Problem damit gehabt. Spenderorgane wie den Penis gebe es sehr selten. „Wenn dann die Blutgruppe und alles stimmt, dann ist die Hautfarbe nebensächlicher“, sagte Zühlke.

Der 40-jährige Empfänger des Penis verlor der Universität zufolge vor 17 Jahren sein Genital nach einer misslungenen, traditionellen Beschneidung. Experten gehen davon aus, dass es aus diesem Grund allein in Südafrika jährlich bis zu 250 ganze oder Teil-Amputationen des Penis gibt. Bislang hat es weltweit erst relativ wenige Penis-Transplantationen gegeben. (dpa)