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Laufbandanalyse hilft bei Wahl der richtigen Laufschuhe

Laufbandanalyse hilft bei Wahl der richtigen Laufschuhe

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Zumba Kurs Foto: WAZ FotoPool
Ob Neueinsteiger oder alter Hase – die Wahl der Laufschuhe ist entscheidend für ein gesundes Lauftraining. Um Beschwerden in Füßen, Gelenken und der Wirbelsäule vorzubeugen, empfiehlt der Sportmediziner Rudolf Ziegler eine ausführliche Laufbandanalyse.

Heppenheim. 

Die richtigen Laufschuhe sind das A und O für ein gesundes Lauftraining. Sie sind „der Tennisschläger des Läufers“, sagt Rudolf Ziegler, Vorstandsmitglied des Sportärzteverbandes Hessen. Um das Paar zu finden, das den eigenen Laufstil am besten unterstützt oder korrigiert, bieten zahlreiche Sportgeschäfte eine Laufbandanalyse an.

„Orthopädie-Schuhtechniker und Biomechaniker nutzen dieses Instrument bereits seit mehr als 25 Jahren, um Fehlbelastungen und Beinachsenprobleme zu erkennen – und das möglichst bevor es zu Beschwerden im Bereich von Fuß, Bein, Kniegelenk, Hüfte oder Wirbelsäule kommt“, erklärt der Sportmediziner und Leiter der sportmedizinischen Untersuchungsstelle des Kreises Bergstraße.

Die Qualität hängt vom Untersucher ab

Allerdings hängt die Qualität der Untersuchung nach Ansicht von Ziegler von den Kenntnissen und der Erfahrung des Untersuchenden ab. Die Sportler werden zunächst in Socken und dann im aktuellen Laufschuh beim Laufen auf dem Band gefilmt.

„Für diejenigen, die sich vor dem Einstieg in den Laufsport zunächst einmal internistisch-orthopädisch haben checken lassen, leistet die Laufbandanalyse eine gute und ergänzende Hilfe“, findet Ziegler. Sie könne Auffälligkeiten bei Gang, Fußstatik oder Beinachse aufdecken. Das ermögliche es den Läufern, durch Einlagen, stützenden Schaumstoff oder einen besonderen Stützkern im Schuh gezielt und effektiv gegenzusteuern.

Angepasste Laufschuhe können Fehlstellungen kompensieren

Zur besseren Beurteilung sollte eine doppelte Kameraführung die Laufbewegung sowohl von vorne wie von hinten erfassen, ebenso das Kniegelenk, meint Ziegler: „Nur so bleiben Fehlstellungen wie ausgeprägte X- oder O-Beine nicht verborgen.“ Die Dynamik auf dem Laufband lege offen, wie ausgeprägt die Außenseite des Fußes beim Aufkommen belastet werde oder ob der Läufer beim Abrollen wegknicke (Senk- oder Knickfuß).

Läufertypen wie „Fersenläufer“, „Mittelfußläufer“ oder „Vorfußläufer“ seien ebenfalls gut erkennbar. Bei der Schuhauswahl spielten allerdings auch noch Faktoren wie Körpergewicht, Trainingshäufigkeit oder schwerpunktmäßig gelaufener Untergrund eine wichtige Rolle.

Das Laufband ersetzt nicht die sportmedizinische Untersuchung

Außerdem erklären gute Berater die richtige Schnürtechnik, meint Ziegler: „Jeder Laufschuh hat am oberen Schuhrand zwei waagrecht angeordnete Ösen, die bei richtiger Einfädelung die Fersenkappe des Schuhs fester mit der Ferse des Läufers verbinden. Das verhindert ungünstige Rotationsbewegungen beim Aufkommen des Fersenbereichs (sogenannte „kanadische Schnürung“).

Grundsätzlich rät Sportarzt Ziegler jedem Sportler vor dem Einstieg oder Wiedereinstieg ins Training zu einer sorgfältigen sportmedizinischen Untersuchung. Läufer über 50, die regelmäßig trainieren, sollten sich zumindest einmal jährlich untersuchen lassen. (dapd)