13 Jahre lang befragte ein japanisches Forscherteam mehr als 83.000 Menschen zu ihren Tee- und Kaffeekonsum und registrierte gleichzeitig Erkrankungen. Das Ergebnis der Forscher: Eine Tasse Kaffee oder vier Tassen grüner Tee pro Tag können das Schlaganfallrisiko um 20 Prozent senken.
Dallas.
Kaffee und Grüner Tee sind gut für die Blutgefäße. Eine große japanische Studie hat gezeigt, dass der regelmäßige Konsum das Schlaganfall-Risiko um ein Fünftel senkt.
Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher im Fachjournal „Stroke“ der American Heart Association. Frühere Studien hatten bereits ergeben, dass Grüner Tee das Risiko für einen Herzinfarkt senkt. Für Kaffee waren die Ergebnisse hinsichtlich der Herz-Kreislauf-Folgen aber bislang widersprüchlich. „Das ist die erste große Studie, die die Wirkung von Grünem Tee und Kaffee auf das Schlaganfall-Risiko untersucht“, betont Leitautor Yoshihiro Kokubo vom National Cerebral and Cardiovascular Center im japanischen Osaka.
Teetrinker sind bewegungsfreudiger
Der Mediziner und sein Team befragten mehr als 83.000 erwachsene Japaner zu ihren Trinkgewohnheiten bezüglich Grünem Tee und Kaffee. Über einen Zeitraum von 13 Jahren registrierten die Forscher Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Todesursachen der 45 bis 74 Jahre alten Teilnehmer. Die Ergebnisse betrachteten die Mediziner mit Bezug auf Einflüsse von Alter, Geschlecht, Raucherstatus, Alkoholkonsum, Gewicht, Ernährung und Bewegung. Es zeigte sich, dass Freunde des Grünen Tees überdurchschnittlich bewegungsaktiv waren.
Vor allem aber fanden Kokubo und seine Kollegen heraus, dass schon eine Tasse Kaffee am Tag das Schlaganfall-Risiko um 20 Prozent senkt. Die gleiche Wirkung erzielt Grüner Tee, allerdings erst bei vier Tassen täglich. Drei Tassen senken das Risiko immerhin um 14 Prozent. Wer mindestens eine Tasse Kaffee oder zwei Tassen Tee pro Tag trinkt, hat ebenfalls Vorteile: ein um ein Drittel kleineres Risiko, innerhalb des Hirngewebes eine Blutung zu erleiden als jemand, der die Getränke nicht oder selten zu sich nimmt. Diese Blutungen sind für jeden siebten Schlaganfall ursächlich.
Katechine könnten Schutzwirkung erzeugen
Auf welche Weise die Getränke das Schlaganfall-Risiko beeinflussen, ist noch unbekannt. Eine mögliche Erklärung sind die im Grünen Tee vorhandenen Katechine. Die Substanzen wirken entzündungshemmend, erhöhen die Menge Antioxidantien im Blutplasma und wirken Thrombosen entgegen.
Kaffee enthält Chlorogensäure. Sie verringert das Risiko, Diabetes zu entwickeln und könnte auf diese Weise das Schlaganfall-Risiko senken. „Regelmäßig Tee oder Kaffee zu trinken, nutzt erheblich der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Es verhindert unter anderem, dass Blutgerinnsel entstehen“, fasst Kokubo zusammen. Der Mediziner rät: „Sie können mit einer kleinen, aber positiven Veränderung Ihres Lebensstils helfen, das Risiko eines Schlaganfalls zu verringern: Fügen Sie Grünen Tee Ihrer täglichen Ernährung hinzu.“ (dapd)