Düsseldorf.
Wer nach einer Gelenkspiegelung unter Scherzen, Rötungen und Schwellungen leidet, könnte eine bakterielle Infektion haben. Schnelles Handeln ist jetzt wichtig, denn eine Versteifung des Gelenks droht.
Durch medizinische Eingriffe am Gelenk kann es zu gefährlichen bakteriellen Infektionen kommen. „Bei Injektionen, Punktionen oder einer Gelenkspiegelung können Bakterien in das Innere des Gelenks eingeschleppt werden“, sagt Orthopäde Thomas Pauly aus Düsseldorf. Patienten müssten sich dessen bewusst sein. Entscheidend sei, dass die Gelenkinfektion schnell erkannt und behandelt wird, erklärt der Arzt. „Sonst kann es zu Versteifungen oder gar einer Amputation kommen.“
Bakterien können über die Blutbahn in Gelenke wandern
Typische Merkmale einer Infektion seien Rötungen und Schwellungen. Langfristig könnten sie dazu führen, dass sich das Gelenk nicht mehr richtig bewegen lässt. Auch ausgehend von einer offenen Wunde oder anderen Entzündungen im Körper wandern Bakterien mitunter über die Blutbahn in die Gelenke. In der Gelenkflüssigkeit treffen sie dann auf einen sehr guten Nährboden und vermehren sich rasch.
Das betroffene Gelenk müsse in der Regel operiert werden, sagt der Orthopäde. Dabei wird das mit Bakterien durchsetzte Gewebe entfernt. „Ergänzt wird die Behandlung durch Antibiotika.“ Bei den meisten Infekten nach einer Punktion, Gelenkspiegelung oder Operation treten die Symptome des Infektes nach etwa drei Tagen auf. „Im Prinzip kann jedes Gelenk im menschlichen Körper durch Bakterien infiziert werden.“ Hauptsächlich trete das Problem jedoch am Knie, der Schulter, dem Sprunggelenk oder an den Fingergelenken auf. (ddp)