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Bei Gesichtsschmerzen zum Arzt

Bei Gesichtsschmerzen zum Arzt

Bildnummer_ 50767087 Datum_ 07_01_2005 Copyright_--543x199.jpg

München. 

Wem ein leichtes Streicheln über die Wange schmerzt, der könnte an dem so genannten idiopatischen Gesichtsschmerz leiden. Experten raten, selbst wenn die Schmerzen wieder verschwinden, zum Arzt zu gehen.

Schmerzattacken im Gesicht müssen medizinisch geklärt werden, fordert die Neurologin Stefanie Förderreuther aus München. Denn diese könnten ein Hinweis auf eine sogenannte Trigeminus-Neuralgie sein. „Das Typische an dieser Erkrankung sind elektrisierende, wiederholt auftretende Schmerzattacken, die nur wenige Sekunden andauern und in Ober- und Unterkiefer schießen.“ Die teilweise sehr heftigen Attacken treten mehrmals pro Tag über Wochen und Monate auf. Dazwischen liegen mitunter aber auch wochen- bis monatelange schmerzfreie Intervalle.

Als mögliche Auslöser für einzelne Schmerzattacken nennt Förderreuther Zähneputzen, Berührung im Gesicht oder auch ein kalter Luftzug. „Behandelt wird die Trigeminus-Neuralgie mit Wirkstoffen gegen Nervenschmerzen wie Carbamazepin.“ Dabei reiche es nicht aus, die Medikamente erst dann zu nehmen, wenn die Attacken auftreten, sagt Förderreuther. Die medikamentöse Therapie müsse dauerhaft erfolgen.

Der Trigeminusnerv übermittelt alle Berührungs- oder Schmerzempfindungen im Bereich des Gesichts direkt an das Gehirn. „Wird der Nerv gedrückt oder gereizt, weil er mit einem benachbarten Blutgefäß in Kontakt gekommen ist, zum Beispiel weil sich dieses gelockert hat, dann führt dies zu fehlerhaften Signalübertragungen des Nervs.“ Das Resultat seien dann die starken, blitzartigen Schmerzen. „Das Ganze ist mit einem Kurzschluss zu vergleichen“, schildert die Expertin. Die Attacken würden hauptsächlich bei älteren Menschen auftreten. (ddp)